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16. November 2008

 

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 24.10.2008

 

Hochmut kommt vor dem Fall
Symposium der Allianz öffentliche Wasserwirtschaft

 

„Die neoliberalen Ideologien stehen vor dem Scherbenhaufen ihrer Doktrinen“, so der Münchener OB CHRISTIAN UDE und Städtetagspräsident auf einem Symposium der Allianz öffentliche Wasserwirtschaft (AöW) am 16.10.08 in München.

Angesichts der desaströsen Pleite der neoliberalen Finanzmarktapologeten und der Staatsschrumpfer besteht allerdings kein Grund, sich auf der kommunalen Seite selbstgefällig zurückzulehnen. Denn immerhin waren die privaten Wassermanager nicht so dumm wie viele kommunale Kämmerer, die in waghalsigen transatlantischen Cross Border Leasing-Geschäften Kanalnetze, Fernwasserversorgungen und Kläranlagen über den großen Teich verleast hatten.

Und gegen eine übertriebene Selbstgefälligkeit auf der kommunalen Seite spricht auch, dass viele Kämmerer, Stadtwerkedirektoren und Abwasserverbandsgeschäftsführer den Einflüsterungen der Berater der Deutschen Bank erlegen sind – und sich nach dem Motto „Ich bin doch nicht blöd“ auf riskante Zinswetten (Swaps) eingelassen haben. Bei den CBL-Geschäften wie bei den Zinswetten und anderen „toxischen Finanzprodukten“ drohen jetzt Millionen-Verluste.

Auch die Substanzerhaltung lässt bei manchen kommunalen Wasser- und Abwasserbetrieben zu wünschen übrig. Ferner haben viele Geschäftsführer von kommunalen Wasserbetrieben die eindimensionale Kostensenkungsphilosophie mindest so verinnerlicht wie private Wassermanager. Zur rigorosen Kostensenkung im betrieblichen Geschäft steht im Kontrast der überzogene und deplaziert erscheinende Luxus, der bei den Kongressen der Spitzenwasserwerker immer mehr überhand nimmt.

Die Antwort steht noch aus, wie man die Transparenz und die Partizipation in kommunalen Wasser- und Abwasserbetrieben so weit steigern kann, dass die Risikobereitschaft von Geschäftsführern, Vorständen und Kämmerern nicht ins Kraut schießen kann.

-ng-


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.

 
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