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15. März 2009

 

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 22.2.2009

 

Wenn der Klimawandel das Grundwasser
in Brandenburg salzig macht

 

Der Klimawandel wird nicht nur die Grundwasserneubildung beeinträchtigen. Zumindest im Einzugsgebiet der Potsdamer Wasserversorgung muss auch mit einer zunehmenden Salzbelastung des Grundwassers gerechnet werden. Denn die jetzt schon zurückgehende Grundwasserneubildung wird längerfristig zu einem Aufstieg von stark salzhaltigen Tiefenwässern führen.

Bereits zu DDR-Zeiten mussten in Potsdam Förderbrunnen abgeschaltet werden, weil es wegen einer Überförderung zu massiven Einbrüchen von Salz und Huminsäuren gekommen war. Selbst unter Annahme eines nur sehr moderaten Klimawandels (plus 1,4 Grad bis 2055) würde sich für Potsdam ein Rückgang der Grundwasserneubildung von 40 Prozent ergeben. Der Grundwasserspiegel würde dadurch um 1,1 bis 1,6 Meter absinken. Entlang der Havel würde dies durch versickerndes Havelwasser ausgeglichen – aller-dings auch nur, wenn die Stauziele der Havel trotz Klimawandels stabil gehalten werden können.

Die insgesamt zurückgehende Grundwasserneubildung würde den Aufstieg salzhaltiger Tiefenwässer derart forcieren, dass in einigen Brunnen der Grenzwert für Chlorid (250 mg/l) überschritten würde. Im Gesamtrohwasser des betroffenen Potsdamer Wasserwerkes käme es zu einer Verdoppelung der Chloridkonzentration.

Ausgerechnet haben dies PETER NILLERT ET.AL., die hierüber in dem Aufsatz „Auswirkungen der regionalen Klimaentwicklung auf die Wasserversorgung am Beispiel Wasserwerk Potsdam Leipziger Straße“ in der GWF-WASSER/AB¬WASSER 12/08, S. 948 – 955, berichten. Interessant ist noch, dass die partiellen Qualitätseinbrüche mit einem zurückgehenden Wasserbedarf in Potsdam nur begrenzt abgefangen werden können. Denn in Potsdam wird mit einer Zunahme der Bevölkerung gerechnet, „weshalb der Wasserbedarf noch leicht steigen“ könnte.

 

Weitere Auskunft:
Herrn Dr. Ing. Peter Nillert, GCI GmbH
Bahnhofstraße 19
15711 K ö n i g s W u s t e r h a u s e n
E-Mail mail@gci-kw-de

 


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.

 

 
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