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15. März 2009

 

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 22.2.2009

 

Landwirtschaft, Wasserwirtschaft & Naturschutz für die Große Laber

 

Von den südlichen Zuflüssen der Donau in Bayern zeichnet sich das Tal der Großen Laber noch durch vergleichsweise große Naturnähe aus. Im Gegen-satz zur benachbarten Isar, ist der Großen Laber die im 19./20. Jahrhundert übliche Begradigung erspart geblieben. Die Dynamik der Großen Laber kann sich bei Hochwasser noch in der gesamten 300 bis 700 Meter breiten Aue entfalten. In der noch frei mäandrierenden Flusslandschaft werden Hochwässer „hervorragend gedämpft“.

Um die Naturnähe dieser Flusslandschaft zu bewahren und weiter zu entwickeln und gleichzeitig die Interessen der Wasserwirtschaft und der Landwirtschaft zu wahren, wurde in den 90er Jahren das Projekt „Ökologische Entwicklungskonzeption Große Laber“ gestartet. Die Interessen der unterschiedlichen Akteure wurden in einer „Konfliktkarte“ eingetragen. Anschließend wurde sehr behutsam ausgelotet, wie Bauern, Naturschützer und Wasserwirtschaftler auf einen gemeinsamen Nenner kommen könnten.

Am Ende des Interessenabgleichs stand ein gemeinsames Entwicklungskonzept, das den Gemeinderäten der Anrainerkommunen und den interessierten Kreisen in öffentlichen Veranstaltungen vorgestellt und diskutiert wurde. Als Erfolgsgarant hat sich die Bestellung eines Agrarumweltingenieurs erwiesen, der als „Problemlöser“ und „Umsetzer“ über die gesamte Laufzeit des Projektes den Landwirten als Ansprechpartner dauerhaft zur Verfügung stand.

entrale Aufgabenstellung im Projekt war eine „ökologische Flurbereinigung“. Durch Flächentausch und Flächenkauf konnten dem Naturschutz, der Land- und der Wasserwirtschaft jeweils die am besten geeigneten Flächen zugewiesen werden. Flächentausch und –kauf beruhten auf dem Prinzip der Freiwilligkeit, was immer wieder betont wurde. Von den Gesamtkosten des Projektes in Höhe von 3,3 Mio. Euro entfielen 2,5 Mio. Euro auf Grundstücksankäufe.

Die Erfahrungen aus diesem bemerkenswerten Projekt schildern FELIX SCHMITT ET AL. in dem Bericht „Ökologische Entwicklungskonzeption für das Tal der Großen Laber“ in NATUR UND LANDSCHAFT 2/09, S. 53 – 61 . Die Autoren äußern sich skeptisch, ob der Erfolg dieses Projektes kopierbar ist. Denn (nicht nur) in der bayerischen Wasserwirtschafts- und Naturschutzverwaltung fehlt nach der Verwaltungs-„Reform“ die Manpower für derart personalintensive Projekte. Und zum Flächenerwerb als essentieller Grundvoraussetzung für die Ausweitung der Naturschutzflächen schreiben die Autoren in ihrem Fazit:

„Im Zuge der fortschreitenden Einsparungen der öffentlichen Hand droht dieses Instrument zunehmend seine haushaltsmäßige Grundlage zu verlieren.“

Weitere Auskunft, wie man Landwirte, Naturschützer und Wasserwirtschaftler an der Großen Laber zu einem produktiven Diskurs zusammenführen konnte, bei

Herrn Felix Schmitt - HS & Z – Agrar-, Umwelt- und Regionalentwicklung
Obere Hauptstraße 29
85354 F r e i s i n g
Tel.: 08161/440-11, Fax: -12
E-Mail: fes@hsz-media.de

 


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.

 

 
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