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9. Oktober 2019

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 9. September 2019

Klimawandel? Apokalypse Now!

 

Sozialpsychlogen sagen uns, dass die Weltuntergangsrhetorik vieler Umweltaktivisten kontraproduktiv sei. Die Uhr der Klimaschützer stehe seit Jahen auf fünf vor zwölf. Trotzdem habe das niemanden motiviert, schnell zu handeln. Und in den Feuilletons der Zeitungen häufen sich die Essays, in denen die F4F-Jugendliche als verblendete und moralisierende Gotteskrieger diskreditiert werden. Gleichwohl getrauen wir uns, darauf hinzuweisen, dass es inzwischen schon fünf nach zwölf ist!

Weil auch in der Wasserwirtschaft - und selbst bei den etablierten Umweltverbänden - die Brisanz des Klimawandels immer noch unterschätzt wird, weisen wir auf den Aufsatz „Die Hitze lässt das CO2-Budget schmelzen“ in der Frankfurter Rundschau vom 27.08.19 hin. Der Aufsatz macht auf eine verhängnisvolle Diskrepanz zwischen den Prognosen der Klimawissenschaft und der tatsächlichen Dynamik des Klimawandels aufmerksam. Danach werden die zweckoptimistischen Prognosen des IPCC von der Klimarealität überrollt. Der diesjährige Extremsommer in der arktischen Region mit den Waldbränden und dem rasanten Auftauen der Permafrostböden in der Tundra habe gezeigt, dass die Kipppunkte bei der Freisetzung von Methan schon erreicht seien. Die beim Erreichen der Kipppunkte anlaufenden sich selbst verstärkenden Rückkopplungseffekte würden zu einer irreversiblen globalen Beschleunigung der Klimakatastrophe führen. Der Klimawandel werde gewissermaßen zu einem "Selbstläufer". Zum Erreichen der Klimaneutralität habe die Menschheit deutlich weniger Zeit als bislang gedacht. Der ganze Artikel unter

https://www.fr.de/wissen/klimawandel-hitze-laesst-co2-budget-schmelzen-12861303.html

Siehe auch „Weltklima auf der Kippe“ unter

https://www.heise.de/tp/features/Weltklima-auf-der-Kippe-4456028.html?seite=all

Dort heißt es gleich einleitend:

Der Sommer 2019 könnte als die große Umbruchszeit in die Menschheitsgeschichte eingehen, in der das Überschreiten der Kipppunke des globalen Klimasystems evident wurde - falls in den kommenden Dekaden überhaupt noch so etwas wie Geschichtswissenschaft betrieben werden sollte.“

Der rasant fortschreitende Auftauprozess der seit Jahrmillionen gefrorenen Böden erfolge noch viel schneller, als selbst die pessimistischsten wissenschaftlichen Studien angenommen hätten - und weiter:

Demnach soll das Auftauen des Permafrosts inzwischen so weit vorangeschritten sein, wie es in den aktuellen Szenarien des Weltklimarates (IPCC) für das Jahr 2090 prognostiziert wurde. Die Klimawissenschaft hat sich somit um rund 70 Jahre in dieser entscheidensten aller wissenschaftlichen Fragen verkalkuliert.“

(Der online-Beitrag auf Telepolis/Heise hat übrigens über 800 Kommentare provoziert.)

 

Klimakatastrophe: „Das Spiel ist aus“

 

Die Menschheit hätte die Chance gehabt, das Steuer noch herumzureißen. Aber sie hat es gründlich vergeigt“, so der ttt-Moderator Michael Moor letzthin in seiner Kult(ur)sendung. Vorgestellt wurde das Buch "Losing Earth - Wie wir die Erde fast gerettet haben" von Nathaniel Rich. In dem Buch wird belegt, wie die fossile Lobby seit 30 Jahren alle wirkungsvollen Maßnahmen zum Klimaschutz höchst erfolgreich hintertrieben hat - siehe:

https://www.br.de/nachrichten/kultur/
klimawandel-reportage-losing-earth-
nathaniel-rich,RNFbMKA

Zum Ergebnis „Das Spiel ist aus“ kommt auch der Bestsellerautor und Artenschützer Jonathan Franzen, der in der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) zitiert wird. Franzen habe ausgesprochen, was kaum jemand hören will: "Der Petro-Konsumismus hat gewonnen." Vor 30 Jahren sei die Zeit gewesen, die Ärmel hochzukrempeln. Seitdem habe die Menschheit so viel CO2 in die Atmosphäre gepumpt, wie in der gesamten Zeit zuvor. "Das Kind ist in den Brunnen gefallen." Für das Klimaproblem gebe es keine Lösung mehr; es könne bestenfalls leicht abgemildert werden - siehe:

https://www.zfk.de/politik/international/artikel/ist-der-kampf-gegen-den-klimawandel-zu-gewinnen-experten-uneinig-2019-08-27/

 


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.
Clip-Fisch 2

 
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