Seit über
zehn Jahren werden in Berlin mit dem Hinweis auf die leeren
Haushaltskassen sozialpolitische Sparmaßnahmen und Privatisierungen gerechtfertigt. Leere Haushaltskassen
sind jedoch nicht das Ergebnis zu hoher Ausgaben, sondern zu geringer
Einnahmen.
Es geht jedoch gerade bei der Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe
nicht um Haushaltskonsolidierung, sondern um
- eine
langfristig angelegte Umverteilung des Wassergeschäftes
zu Lasten der Bürger und zum privaten
Vorteil von RWE und Veolia
- einen
langfristigen Einnahmeverzicht des Landes Berlin.
Aus dem Grundrecht
auf Wasser macht der Berliner Senat ein lukratives Geschäft für private Shareholder. Die Unterzeichner dieser
Resolution protestieren gegen diese willfährige, neoliberale
Vollstreckungspolitik und kündigen entschiedenen Widerstand
gegen die Privatisierungspolitik auf lokaler, nationaler und internationaler
Ebene an. Wir fordern die emanzipatorische Rückaneignung, wir
fordern Wasser in Bürgerhand, wir fordern Transparenz und rückhaltlose
Offenlegung aller bisherigen Privatisierungstätigkeiten. Wir
fordern demokratische, basisnahe, emanzipatorische BürgerInnenbeteiligung,
wir fordern auch in öffentlichen Unternehmen BürgerInnenbeteiligungshaushalte
statt intransparenter, verfilzter Umverteilungsgeschäfte, durch
welche die Bürgerinnen mit immer höheren Gebühren
zur Kasse gebeten werden.
Diese Forderungen
sind das Resultat einer nüchternen Bilanz:
-
Versprochene
positive Effekte für die Berliner Bevölkerung
sind ausgeblieben.
-
Die
Privatisierungen haben sich in allen Fällen als Motoren
für Preissteigerungen herausgestellt.
-
Der
Service hat sich in der Regel verschlechtert.
-
Qualitätsminderungen
durch verminderte Investitionen in die Infrastrukturen
sind mit Sicherheit in der Zukunft
zu erwarten.
-
Politische
Lenkungs- und Kontrollfunktionen sind verloren, Entdemokratisierung
ist die
Folge.
Für die Beschäftigten
sieht die Bilanz nicht besser aus:
Die
gesellschaftlichen Folgekosten der Privatisierungspolitik
werden vollkommen ignoriert.
Stattdessen
wird mit der mit der Förderung Öffentlich-Privater
Partnerschaften (ÖPP) derzeit bundespolitisch ein Instrument
ausgebaut, durch das weitere Teile sozialer Infrastruktur kapitalisiert
werden sollen. Mit garantierten Laufzeiten über mehrere Jahrzehnte,
inklusive staatlicher Risikoabschirmung, ist ÖPP eine Planwirtschaft
für privates Kapital.
Zehn Jahre Privatisierungspolitik in Berlin sind genug!
Wir
sagen NEIN zum Verkauf öffentlichen Vermögens
und fordern vom Berliner Senat:
- Keine
weiteren Privatisierungen!
- Keine öffentlich
privaten Partnerschaften!
- Emanzipatorische
Rekommunalisierung der Berliner
Wasserbetriebe!