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10. Dezember 2007

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

     

     

    Freiburg

    Keine öffentlichen Gelder und keine Anlagen privater Sparer für Vertreibung, Umwelt- und Kulturzerstörung!
    Keine Sparkassengelder für den Ilisu-Staudamm!

    Freiburg, 29.11.07

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    anlässlich des morgigen, deutschlandweiten Aktionstages gegen die Beteiligung der DekaBank an der Kreditfinanzierung des türkischen Ilisu-Staudamms hat sich heute der Freiburger Arbeitskreis im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU) mit nachstehenem Schreiben an den Chef der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Kaiserstuhl gewandt. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie in Ihrem Presseorgan die indirekte Beteiligung der deutschen Sparkassen an diesem fragwürdigen Staudammprojekt ebenfalls thematisieren könnten. Bitten Sie den Sparkassen-Chef in Ihrer Stadt um eine Stellungnahme, wie er die DekaBank-Beteiligung an diesem unter den Gesichtspunkten der Menschenrechte und der Ökologie verwerflichen Projekt rechtfertigen kann!

    Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung

    Mit freundlichen Grüßen
    nikolaus geiler

     


    Herrn
    Horst Karry
    Vorstandsvorsitzender
    der Sparkasse Freiburg-
    Nördlicher Kaiserstuhl
    F r e i b u r g


    Frbg., 29.11.07

    Indirekte Beteiligung der deutschen Sparkassen
    am türkischen Ilisu-Staudammprojekt am Tigris


    Sehr geehrter Herr Karry,

    anlässlich des deutschlandweiten Aktionstages am 30.11.07 gegen die Beteiligung der DekaBank an der Kreditfinanzierung für den Ilisu-Staudamm wenden wir uns heute an Sie.

    Der Ilisu-Staudamm wird den Tigris im überwiegend kurdisch besiedelten Südosten der Türkei kurz vor der Grenze zu Syrien und Irak aufstauen und 313 km² der ‚Wiege der Zivilisation’ überfluten. Mehr als 55.000 Menschen werden ihre jetzige Existenzgrundlage verlieren, die Nachbarstaaten wurden völkerrechtswidrig nicht in die Planung einbezogen und sehr wichtige Lebensräume bedrohter Tier- und Pflanzenarten werden zerstört. Die antike Stadt Hasankeyf, in der seit ca. 10.000 Jahren über 20 Kulturen ihre Spuren hinterlassen, wird in den Fluten verschwinden.

    Leider trägt die DekaBank mit einem 114 Millionen Euro-Kredit zur Realisierung des Projekts bei. Die DekaBank ist ein Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation. Hinter ihr stecken als Eigentümer und Mitglieder des Verwaltungsrats die deutschen Sparkassen und elf Landesbanken.

    Ein Bündnis von Nichtregierungsorganisationen und kurdischen Verbänden wird anlässlich des morgigen Aktionstages die DekaBank und ihre Eigentümern dazu auffordern, die Kreditzusage zurückzuziehen. Wir schließen uns diesem Appell an und bitten Sie, sich ebenfalls dafür einzusetzen, dass öffentliche Gelder und die Anlagen privater Sparer nicht dazu genutzt werden, Vertreibung, Umwelt- und Kulturzerstörung zu finanzieren! Ein Rückzug der DekaBank von diesem fragwürdigen Projekt liegt uns um so mehr am Herzen, weil unser Vereinskonto bei Ihrer Sparkasse geführt wird.

    Im Freiburger Arbeitskreis Wasser im BBU sind Fachleute aus den Bereichen Gewässerschutz und Wasserwirtschaft organisiert. Wir bemängeln insbesondere, dass eine wirkungsvolle Begrenzung der Nährstoffeinträge in den geplanten Stausee nicht gesichert ist. Nicht oder nur unzureichend geklärte Abwässer aus den Städten am Tigris-Oberlauf sowie Stickstoff- und Phosphorverbindungen aus den geplanten Landwirtschaftsflächen werden zu einer Überdüngung des Stausees führen und die Gewässergüte im Tigrisunterlauf drastisch verschlechtern.

    Gerne sind wir bereit, Ihnen in einem Gespräch die Problematik dieses Staudammpojektes näher vorzustellen.

    Haben Sie besten Dank im voraus!

    Mit freundlichen Grüßen
    i.A. Nikolaus Geiler
    (Dipl.-Biol. - Limnologe)

     

     

     

 

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