aktualisiert:
5. November 2005
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WasserInBürgerhand!
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BBU-Wasserrundbrief,
5.11.2005
NRW:
Kein Ende des „rot-grünen Kanalisationswahnsinns“?
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Die Gegner der
zentralen Kanalisation im ländlichen Raum in NRW haben große
Hoffnungen in die neue Landesregierung von NRW gesetzt. Die rot-grüne
Vorgängerregierung wird für die gnadenlose Durchsetzung
eines „Kanalisationszwanges“ verantwortlich gemacht.
Der „Nutzwasserverein Steimel“ aus dem Bergischen Land
hat jetzt mit Schreiben vom 25.09.05 an den neuen CDU-Umweltminister
in Düsseldorf und an den ebenfalls neu eingesetzten Regierungspräsidenten
in Köln verlangt, sofort mit dem versprochenen Kurswechsel
bei der Kanalisierung des ländlichen Raumes in NRW Ernst zu
machen.
In dem Schreiben
an Minister UHLENBERG wird gemutmaßt, dass
die großen Planungsbüros weiterhin dezentrale Lösungen
hintertreiben würden. Die Ingenieurbüros, die bislang mit
der Projektierung von Großlösungen gut verdient hätten,
würden bei ihrer „Hetze“ gegen dezentrale Lösungen
ungeachtet des Regierungswechsels Behörden und Gemeindespitzen
in ihrem Sinne beeinflussen:
„Überzogene Forderungen der Fachbehörden, die in
einer Art »unheiliger Allianz« mit den auf »große
Planungen« erpichten Ingenieurbüros - bis hin zur Überdimensionierung
von Anlagen - verbandelt sind, führen Gemeinden oft in die Irre
und bringen manche Kommunen und ihre Bürgerinnen an den Rand
des finanziellen Ruins. Warum so viele Kommunen sich für den
Bau von Kilometer langen Kanälen »entscheiden«,
sind in erster Linie die exorbitant hohen Zuschusszusagen der Wasserwirtschaftsämter,
die den Kommunen bis zu 80 (!) Prozent Staats-Zuschüsse für
die sonst unerschwingliche Kanallösung anbieten. Es ist ein
politischer Skandal“,
heißt es in dem Schreiben an den Düsseldorfer Umweltminister.
Erinnert wird an das Versprechen, den Paragraph 34 des Landeswassergesetzes
so zu gestalten, dass die Realisierung von dezentralen Entwässerungslösungen
wieder eine Chance bekommt.
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„ Hintersteimel
ist klein – die EU hingegen groß“
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In dem Brief an
den neuen Kölner Regierungspräsidenten HANS PETER LINDLAR
wird Bezug auf den vermeintlichen Kanalisationszwang der EG-Kommunalabwasser-Richtlinie
genommen:
„Manch einen mag der Streit an jenes wackere gallische Dorf erinnern,
das sich in den Asterix-Comics tapfer gegen das mächtige römische
Reich behauptet: Hintersteimel und Hülsen sind klein – die
EU hingegen ist groß und mächtig. Und eben diese beiden ungleichen
Widersacher sind nun aneinander geraten: Einer EU-Richtlinie zufolge
müssen von 2005 an die Kommunen Europas an einzentrales Kanalnetz
angeschlossen werden. Das jedoch fehlt in den bergischen Gemeinden. Darum
sollen die Anwohner für den Zwangsanschluss nun viele tausend Euro
bezahlen.“
Verwiesen wird auf die Eigentumsgarantie des Grundgesetzes - und die
Liberalisierungsdebatte in der Wasserwirtschaft bekommt einen ganz besonderen
Dreh:
„Das häusliche Schmutzwasser ist Eigentum der Bürger
und darf insbesondere mit Blick auf die bereits laufende Liberalisierung
(Privatisierung) nicht länger enteignet werden. Obwohl es im Bundesrecht
keine »Andienungspflicht« gibt, werden auf kommunaler Ebene
regelrechte »Zwangskanalisationen« vollzogen.“
Diese Praktiken
werden in dem Schreiben als „massive Menschenrechtsverletzung“ und
als „Ausdruck einer hohlen Machtwillkür“ tituliert.
Der Brief an den Regierungspräsidenten schließt mit dem Appell
mit der überkommenen Politik der rot-grünen „Kanalisationsfanatiker“ endlich
zu brechen:
„Der ländliche Raum braucht bei der Abwasserentsorgung Lösungen,
die umwelt- und sozialverträglich sind, sowie dem Leitbild einer
nachhaltigen Raum- und Siedlungsentwicklung entsprechen, welches in der
Agenda 21 der Rio-Konferenz für Umwelt und Entwicklung
formuliert wurde.“
Bezug der vollständigen Scheiben und weitere Auskunft zu den Auseinandersetzungen
um die zentrale Abwasserentsorgung im Bergischen Land:
Nutzwasserverein Steimel
Paul Günther Jockel
Hülsen 25 / Loope, 51766 Engelskirchen
Tel.: 02263 2858, Mobil: 0177 3818507
E-Mail: PGJ280@aol.com
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