Die Staatsanwaltschaft
Neuruppin ermittelt gegen die gesamte Geschäftsführung
der Veolia Water Deutschland GmbH, einem Anteilseigner der
Berliner Wasserbetriebe. Es besteht der Verdacht des Verrats und der Geheimnisverwertung.
Am Donnerstag
war in der Berliner Firmenzentrale das Büro des
für Brandenburg zuständigen Vertriebsmanagers Horst
R. und weitere Büros in Brandenburg und
Sachsen durchsucht worden. Die Ermittler stellten 116 Leitz-Ordner
mit möglichem Beweismaterial
sicher. In dem Verfahren geht es um die Privatisierung der
technischen und kaufmännischen Betriebsabläufe
des Wasserverbandes Lausitz in Senftenberg. Bei der europaweiten
Ausschreibung des 68-Millionen-Projektes im Jahr 2003 hatten sich sowohl die Veolia als auch die in Nordrhein-Westfalen ansässige
Firma Remondis beworben.
Als Remondis den
Zuschlag erhielt, beschwerte sich Veolia beim Vergabeausschuss Brandenburgs
und beim Oberlandesgericht mit dem Argument, das bessere
Konzept vorgelegt zu haben. Der Verdacht lag nahe, Veolia
würde streng vertrauliche Akten des Konkurrenten besitzen.
Diese sollen dem Unternehmen in einem Umschlag ohne Absender
zugespielt worden sein. Das Gericht wies die Beschwerde ab, der Wasserverband Lausitz erstattete Anzeige wegen Geheimnisverrats.
"Wir gehen
davon aus, dass der Verdacht im Laufe der Ermittlungen vollständig
ausgeräumt wird", sagte Veolia-Sprecher Helmut Lölhöffel am Freitag. (cri., kbi.)