erklärte
Bundeswirtschaftsminister MICHAEL GLOS (CSU) anlässlich
der Haupttagung 2006 des Bundesverbandes der Deutschen Gas-
und Wasserwirtschaft (BGW) und der Deutschen Vereinigung
des Gas und Wasserfaches e.V.
(DVGW). In seiner Eröffnungsrede am 13.6.2006 in Dresden
unterstrich der Minister die „Verantwortung Deutschlands
für die Lösung
der globalen Wasserkrise und unsere Rolle auf dem internationalen
Wassermarkt“. Angesichts des Problemlösungsdrucks
würden
von der deutschen Wasserwirt-schaft „konkrete Antworten“ eingefordert.
Dazu müsse
sich die deutsche Wasserwirtschaft nach Ansicht von GLOS „verstärkt
an internationalen Entwicklungsprojekten beteiligen: mit
ihrem wissenschaftlich-technischen Know-how
und ihren Erfahrungen im Management örtlicher, dezentraler
Ver- und Entsorgungsstrukturen. Wenn wir anderen das unternehmerische
Terrain überlassen, werden sie auch auf das Know-how
in ihren eigenen Ländern zurückgreifen“.
Die daraus resultierende Befürchtung des Bundeswirtschaftsministers: „Ich
sehe hier die Gefahr, dass deutsches Know-how immer weniger
gefragt ist,
weil es international nicht präsent ist.“
Wie
man dem abhelfen könnte, wusste der Minister auch:
Die kleinteilige Struktur der deutschen Wasserwirtschaft
müsse
endlich überwunden
werden, da dieses Biedermeier „den heutigen Anforderungen
nach Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit nicht mehr
gerecht“ werde.
Diesbezüglich würde sich die vom Bundeswirtschaftsministerium
angestoßene „Strategiediskussion“ „in
erster Linie an die [Bundes-]Länder“ richten, „endlich
die Lockerung des Örtlichkeitsprinzips anzugehen,
das die kommunalen Unternehmen an ihren Standort fesselt.
Eine
Abkehr vom starren Örtlichkeitsprinzip
würde auch ein
größeres internationales Engagement der Unternehmen
ermöglichen.“ Kleinteilige Strukturen fand der Bundeswirtschaftsminister
auch in der deutschen Verbändestruktur kritikwürdig.
Die deutsche Wasserwirtschaft solle sich nicht länger einer "Modernisierung" der
Verbändelandschaft verschließen. Ihm liege als Bundeswirtschaftsminister „besonders
am Herzen, dass wir in Brüssel mit einer Stimme auftreten“.