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14. Januar 2007

 

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 16.12.2006

Grippeviren im Trinkwasser?

 

Die deutsche Trinkwasserkommission beim Umweltbundesamt geht davon aus, „dass es keinerlei epidemiologische Beweise dafür gibt, dass humane Influenzaviren über das Trinkwasser übertragen werden“.

Den Gegenbeweis anzutreten, hat WIL-FRIED SODDEMANN, ehemals Leiter des Staatli-chen Umweltamtes in Aachen (s. RUNDBR. 617/4), zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Unter der Überschrift „Mikrobiologische Trinkwasserüberwachung in Deutschland: weder unabhängig noch effizient“ veröffentlicht SODDEMANN in Umwelt-Medizin-Gesellschaft 2/06, S. 134 - 139, ein Philippika gegen die ignoranten Behörden.

SODDEMANN kritisiert u.a., dass die Trinkwasseruntersuchungen „nahezu ausschließlich“ von den Wasserversorgungsunternehmen selbst oder in ihrem Auftrag durchgeführt werden - und nicht von unabhängigen Instanzen. So sei es auch zu erklären, dass das Trinkwasser in Deutschland so gut wie gar nicht auf pathogene Viren unter-sucht würde. Das sei u.a. deshalb bedenklich, weil die Trinkwasserversorgungsanlagen in Deutschland zur Elimination von kleinsten Partikeln und damit von Viren „einen insgesamt niedrigen Stand“ aufweisen würden. Und die vielfach angewandte Chlorung „tötet Viren nicht nachhaltig sicher ab“. Deshalb könnten auch Grippeepidemien über den Trinkwasserpfad ausgelöst werden (s. 620/2-3, siehe Kasten).


Virusinfektionen über die „Kühlkette“
in der Trinkwasserversorgung

Je kälter das Trinkwasser, desto größer ist die Überlebensrate der Viren. Das ist von Bedeutung, weil gegen Ende des Winters in den Monate Februar und März sich die Gewässer sowie die im Boden verlegte Trinkwasserleitungen so stark abgekühlt haben, „dass sich in vielen Trinkwasserversorgungsgebieten eine durchgängige Kühlkette (…) von der Rohwassergewinnung bis zu den Hausanschlüssen der Verbraucher eingestellt hat“. Die daraus resultierende Schlussfolgerung von SODDEMANN: „Via Kühlkette Trinkwasserversorgung können also mit dem in den Monaten Februar und März 4 - 5 Grad Celsius kalten Trinkwasser (…) pathogene Viren aus den Gewässer zu den Menschen gelangen.“

 

 

Und Tränkwasser für die Tiere auf Bauernhöfen wird schon gar nicht untersucht. Insofern sei nicht auszuschließen, dass die Vogelgrippe auch über mikrobiell belastetes Tränkwasser übertragen werden könnte. Da Tränkwasser in der Regel nicht einmal gechlort wird, können nicht nur virale, sondern auch bakteriell ausgelöste Tierkrankheiten übertragen werden, was wiederum zu einem hohen Antibiotikaeinsatz bei der Nutztierhaltung führe - mit allen Folgen für die Resistenzbildung.

Weitere Auskunft:
Herrn Bauassesor Dipl.-Ing.
Wilfried Soddemann
Wilhelm-Ziemons-Str. 103
52078 A a c h e n
E-Mail: soddemann-aachen@t-online.de

 

 
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