Viele unterirdische
Trinkwasserleitungen in Deutschland seien überaltert
und müssten dringend erneuert werden. Aber die erforderlichen
Investitionen würden ausbleiben. Mit dieser Klage ist der Rohrleitungsbauverband
(rbv), der sich vom 6. bis 8. April in Potsdam zu seiner Jahrestagung
traf, erneut
an die Öffentlichkeit getreten (s. RUNDBR. 816/3). Der
rbv hat errechnet, dass der Investitionsstau auf etwa 13 Milliarden
Euro angewachsen sei. Für den rbv sei dies ein drastischer
Verstoß gegen
den Generationenvertrag. "Das Abwirtschaften der Infrastruktur
auf Kosten zukünftiger Generationen ist verantwortungslos",
kritisierte der rbv anlässlich seiner Jahrestagung.
Experten
gehen davon aus, dass 1,5 bis zwei Prozent der Wasserrohre pro
Jahr erneuert werden müssten, damit die heutige Qualität
des Netzes aufrecht erhalten werden kann. Nach Angaben des Bundesverbands
der Gas- und Wasserwirtschaft und Deutsche Vereinigung des Gas-
und Wasserfaches betrage die Erneuerungsrate tatsächlich
aber nur 0,9 Prozent. Die Bugwelle des nicht abgeabeiteten Investitionsbedarfs
bei den Wasserwerken laufe damit immer höher auf. Nach Angaben
des rbv sei nicht einmal bekannt, wie viele Rohre des rund 430.000
Kilometer langen Netzes saniert werden müssen.
Der rbv
fordert deshalb, dass die Versorgungsunternehmen als erste
Maßnahme
eine Altersberechnung ihrer Netze vornehmen sollten. Im rbv
sind mehr als 500 Rohrbauunternehmen mit rund 40.000 Arbeitnehmern
organisiert.
Weitere Auskunft
zum rbv-beschworenen Investitionsstau bei der Substanzerhaltung
in den Trinkwassernetzen: