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2. April 2007

 

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

Grüne Liga 21.3.2007


Neuer Verband der
Öffentlichen Wasserwirtschaft

- große Resonanz auf 1. Vollversammlung in Berlin -

Von Michael Bender

 

Berlin. Über 60 Vertreter aus der öffentlich-rechtlichen Wasserver- und -entsorgung haben sich am Montag, dem 19. März zur ersten Mitgliederversammlung der "Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft" (AöW) in Berlin getroffen.

Bei der Mitgliederversammlung im Ernst Reuter Haus machte der gerade gewählte Präsident der Allianz, Dr. Jochen Stemplewski (Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband) noch einmal deutlich, welchen Wert die Wasserwirtschaft als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge darstellt.

"Die deutsche Wasserwirtschaft ist ganz überwiegend von öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen geprägt. Mehr als 90 Prozent der Abwasserentsorgung und über 60 Prozent der Trinkwasserversorgung werden von öffentlich-rechtlichen Organisationsformen oder von kommunal beherrschten Gesellschaften geleistet. Diese Ausrichtung der Wasserwirtschaft auf Organisationsformen, die eine unternehmerische Führung mit Weltmarktunabhängigkeit und einer Non-profit-Orientierung verbinden, bedeutet für die Bürgerinnen und Bürger, qualitativ hochwertige Leistungen der Daseinsvorsorge zu günstigen Preisen und Gebühren zu erhalten."

Die Allianz hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Auffassung der öffentlich-rechtlichen Wasserwirtschaft bundesweit zu artikulieren, ihre Position zu wichten, Fragen zu formulieren und ihre Interessen in Öffentlichkeit und Politik mit Nachdruck zu vertreten.

"In Anbetracht der aggressiven Lobbyarbeit privater Wasserwirtschaftsunternehmen und ihrer Verbandsvertreter ist es an der Zeit, Positionen abzustimmen, sie mit Nachdruck zu vertreten, um so zu verhindern, dass der ordnungspolitische und rechtliche Rahmen zu Gunsten der Privaten verschoben wird. Wasser gehört nicht in Privathand - das ist die Leitlinie!" so Stemplewski weiter.

Die Forderung nach der Steuerpflicht für die öffentlich-rechtliche Abwasserbeseitigung, die Erfindung der sog. Abwasserkonzession, der Ruf nach Anwendung des Vergaberechts bei öffentlich-rechtlicher Zusammenarbeit sind Themen, die mit beträchtlichem Aufwand in die ordnungspolitische Diskussion um die Zukunft der Wasserwirtschaft hineingetragen werden. Es sind Elemente einer Strategie, die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen zu Lasten der öffentlichen Aufgabenträger und zu Gunsten der privaten Unternehmen zu verschieben.

Da die Liberalisierungsdebatte mit der offenen Forderung nach weit reichender Privatisierung der Wasserwirtschaft keinen Rückhalt in Politik und Öffentlichkeit gefunden hat, wird versucht - nach dem in der Abfallwirtschaft bereits angewandten Strickmuster - auf Umwegen, "Wasser in Privathand" zu bekommen. Ganz aktuelle Beispiele der Abfallwirtschaft machen die zunehmende Tendenz zur Rekommunalisierung deutlich, um die Gebühren zum Teil erheblich senken zu können.

Zu den Gründungsmitgliedern der Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft gehören Wasserverbände und kommunale Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet, u.a. aus München, Nürnberg, Stuttgart, Köln sowie aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen.

Geschäftsstelle ab 1.4.2007 in Berlin

Unter Leitung von Dr. Hans Estermann (57) wird die Geschäftsstelle der AöW ab dem 1. April die Arbeit aufnehmen. Das Team um den Experten und Szenekenner in Sachen Kommunalwirtschaft wird die Geschäftsräume im Ernst Reuter Haus beziehen, wo neben dem Deutschen Städtetag weitere Spitzenverbände aus der Kommunalwirtschaft ihre Hauptstadtbüros unterhalten.

 

Internet-Seite der Allianz für öffentliche Wasserwirtschaft
Manifest der Allianz

 

 
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