… hat die Deutsche
Bundesstiftung Umwelt (DBU) am 11.07.07 eine Pressemitteilung überschrieben:
Gegenüber dem früheren Bau von Großkläranlagen
seien „heute kleine, dezentrale Lösungen in vielen
Regionen das Gebot der Stunde“, meint die DBU. Allerdings
würde „eine
schwer überschaubare Informationslage“ die Verbreitung der
dezentralen Abwasserreinigung erheblich behindern.
„Das
wird jetzt anders. In einem zweijährigen Förderprojekt
der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unter Federführung des
Prüf- und Entwicklungsinstituts für Abwassertechnik (PIA)
an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen
wurde ein neuartiges Beratungs- und Informationszentrum aufgebaut.
Es lässt in Sachen dezentrale Abwasserentsorgung keine Fragen
mehr offen und gibt unter www.abwasser-dezentral.de zu rechtlichen
und technischen
Aspekten Auskunft“,
kündigt die DBU in ihrer Pressemitteilung an - um dann den PIA-Geschäftsführer
Dr. ELMAR DORGE-LOH zu zitieren:
„Vor
allem in den ostdeutschen Bundesländern zeigt sich, dass infolge
des demografischen Wandels Änderungen an Abwasserbeseitigungskonzepten
zugunsten dezentraler Lösungen vorgenommen werden müssen."
Der
Bevölkerungsrückgang in weiten Landstrichen von Ostdeutschland
schließe neue Investitionen in Großkläranlagen
aus, so dass z.B. für über zehn Prozent der sächsischen
Bevölkerung,
insbesondere im ländlichen Raum, Kleinkläranlagen die
sinnvollste Lösung darstellten (s.
RUNDBR. 841/1).
Die
DBU sagt voraus, dass sich dieser Trend „mit gewissem
Zeitverzug auch in den westdeutschen Bundesländern zeigen“ wird.
In Deutschland gebe es etwa zwei Millionen Kleinkläranlagen,
von denen bis 2015 mehr als die Hälfte
ganz neu gebaut oder zumindest
nach dem Stand der Technik saniert werden müssten. Diese
Entwicklungen würden zu einer starken Nachfrage nach bedarfsgerechten,
herstellerunabhängigen Auskünften und Beratungsangeboten
führen. Das überregionale und unabhängige Beratungs-
und Informationszentrum "Abwasser dezentral" soll
hier „eine
Lücke schließen“ und „Privatnutzern,
Behörden
und Verbänden, Herstellern und Wartungsfirmen ein umfangreiches
Serviceangebot“ anbieten. Dazu soll auch eine „fallspezifische
Beratung ebenso wie die Durchführung von Fachveranstaltungen
und das Vermitteln von Experten für Mediationen in Streitfällen“ gehören.
Weitere
Auskunft:
Franz-Georg
Elpers
- Pressesprecher -
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521; Telefax: 0541|9633198
E-Mail: presse@dbu.de
Internet: www.dbu.de
„Wir
sind hier doch nicht in Dunkeldeutschland!“
Der
zuvor angekündigten „Vermittlung von Experten für
Mediationen in Streitfällen“ wird es vor allem in
Westdeutschland bedürfen,
wo der Widerstand der Wasserwirtschaftsverwaltungen gegen dezentrale Varianten
der Abwasserreinigung noch beinhärter ist als in Ostdeutschland. Vom
demographischen Wandel will man in westdeutschen Wasserwirtschaftsverwaltungen
noch gar nichts
wissen: Mit dem Argument „Wir sind hier doch nicht in Dunkeldeutschland“ wird
der Verweis auf die Entvölkerung ostdeutscher Landstriche vom Tisch gefegt
(vgl. RUNDBR. 858/4, 824/1, 809/1 und vor allem 841/1-2).
Da wird „abwasser
dezentral“ noch viel Überzeugungsarbeit leisten müssen.
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