Was lange vorbereitet
worden ist, wurde am 19. Juni 2007 von den Mitgliederversammlungen des
Verbandes der deutschen Elektrizitätswirtschaft (VDEW) und des Bundesverbandes
der Deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) endgültig beschlossen.
Beide Verbände gehen zusammen und sprechen ab jetzt als "Bundesverband
der Ener-gie- und Wasserwirtschaft (BDEW)" gegenüber der Öffentlichkeit
und der Politik - und dies mit dem Rückhalt von 140 Mrd. Euro Umsatz.
Die
jetzt im BDEW organisierten Strom- und Gaskonzerne sowie die „mittelständischen“ Energieunternehmen
(Stadtwerke und Regionalversorger) tätigen jährlich Investitionen
von 13 Mrd. Euro. Mit in der Fusion ist auch die Wassersparte des BGW
aufgegangen.
Dass
die Wasserwerke im neuen BDEW nur noch als fünftes
Rad am Wagen fungieren könnten, war angesichts der bevorstehenden
Fusion eine Angst, die viele Wasserwerker umgetrieben hat (s.
RUNDBR. 836/1). Die Vorbehalte reichten von den Hamburger
Wasserwerken bis zur Gelsenwasser AG, die zunächst allesamt
die Gründung eines
eigenständigen
Wasserverbandes vorgezogen hätten. Unter der Wortführerschaft
des Chefs von Hamburg Wasser, Dr. MICHAEL BECKEREIT, wurde die Gründung
eines lupenreines Wasserverbandes vorbereitet (s.
853/4).
Skeptiker
beurteilten dieses Vorhaben von Anfang an nur als Aufbau einer
Drohkulisse, um für
die Wassersparte im neuen BDEW möglichst viele Zugeständnisse
herauszuverhandeln. Nachdem die mächtige Energieseite im BDEW
hoch und heilig versprochen hat, die kleinen Wasserwerker zu achten
und zu
respektieren (s. 844/1), ist es um
das BECKEREIT-Vorhaben auch wieder auffällig still geworden.
Da viele Wasserwerke inzwischen im Querverbund der großen
Stadtwerke und Regionalversorger eingebunden sind, wäre
der Eintritt in einen separaten Wasserwerkeverband unternehmensintern
wohl auch auf Schwierigkeiten gestoßen.
Welchen
Status die Wasserwerker
im fusionierten BDEW künftig tatsächlich bekommen werden,
ist aber immer noch nicht endgültig festgeschrieben. Vor
allem die Chefs kleinerer Wasserunternehmen stehen der BDEW-Fusion
nach
wie vor mit großem Misstrauen gegenüber.