Die
Schutzgemeinschaft Vogelsberg hat sich im letzten Jahrhundert mit dem
beharrlichen Widerstand
gegen überzogene Wasserexporte ins Rhein-Main-Ballungszentrum einen
Namen ge-macht (s. RUNDBR. 612/2-3, 425/3,
417/1-2). Seit Kurzem kündigt
die Schutzgemeinschaft auch Widerstand gegen die „Heuschrecken“ an.
Gemeint sind dabei international operierende Dienstleistungs- und Wasserkonzerne,
die jetzt auch angefangen hätten, den Vogelsberg nach lukrativen
Investments abzugrasen.
„Besonders
aktuell sind die Angebote des weltweit agierenden, französischen
Veolia-Konzerns, der unter der Tarnkappe 'Mittelhessische Wasser
und Abwasser GmbH’ (MHWA) im nördlichen Vogelsberg auch
Mitglieder der Schutzgemeinschaft Vogelsberg e.V. (SGV) zu einer 'Abwasser-Partnerschaft’ zu überreden
versucht,“
warnte
die Schutzgemeinschaft in einer Pressemitteilung vom 02.04.07
(vgl. 793/1-2, 783/1). Die Schutzgemeinschaft sehe
"sich
aufgrund ihrer Recherchen und Erfahrungen gefordert,
die Kommunen der Region
zu ihrem eigenen Besten über die möglichen Konsequenzen
aus einer eventuellen Privatisierung ihrer Eigenbetriebe
aufzuklären“.
Denn
zu den Verlierern bei solchen Geschäften würden
so gut wie immer der Naturraum, die Investitionen in
Netzsanierungen, die Arbeitsplätze
und die Verbraucher zählen. So torpediere EON als
Eigner der Stadtwerke Gelnhausen den Schutz von Niedermooren
gegen
Grundwasserraubbau. Ein
lukratives Geschäft sei für die Konzerne oft
auch das Schließen
von Wasserwerken mit anschließendem Verkauf hochwertiger
Grundstücke
in ehemaligen Wasserschutzzonen. Ferner mahnt die Schutzgemeinschaft,
dass sich niemand Illusionen über die Ziele der
Salami-Taktik von Weltkonzernen hingeben sollte. Die
Konzerne würden
anfangs nur mit Betriebsführungen oder mit begrenzten
Beteiligungen einsteigen - „um dann, falls genügend
Gewinne winken, die Komplettübernahme
der Infrastruktur zu forcieren“. Als Alternative
zu einem Verkauf von Wasser- und Abwasserbetrieben an
VEOLIA und andere Konzerne
empfiehlt die Schutzgemeinschaft eine interkommunale
Zusammenarbeit:
„Falls
Städte und Gemeinden ihre Ver- und Entsorgung nicht mehr
in Eigenregie erledigen können empfiehlt die
SGV ihnen dringend, sich und ihre Bürgerinnen
und Bürger vor einer Ausschreibung
umfassend über den besten Weg zu Kooperationen
schlau zu machen.“
Die
SGV biete zumindest ihren Mitgliedskommunen Hilfestellung für
einen umfassenden Wissenserwerb an. Weitere Auskunft
Schutzgemeinschaft
Vogelsberg e.V. (SGV)
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