aktualisiert:
2. Mai 2007

 

 

 

 

 

 

Volltextsuche:

 

 

 

 

  Nachrichten  

WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 2.5.2007

Heuschrecken scharf auf
Abwasserbetriebe am Vogelsberg

 

Die Schutzgemeinschaft Vogelsberg hat sich im letzten Jahrhundert mit dem beharrlichen Widerstand gegen überzogene Wasserexporte ins Rhein-Main-Ballungszentrum einen Namen ge-macht (s. RUNDBR. 612/2-3, 425/3, 417/1-2). Seit Kurzem kündigt die Schutzgemeinschaft auch Widerstand gegen die „Heuschrecken“ an. Gemeint sind dabei international operierende Dienstleistungs- und Wasserkonzerne, die jetzt auch angefangen hätten, den Vogelsberg nach lukrativen Investments abzugrasen.

„Besonders aktuell sind die Angebote des weltweit agierenden, französischen Veolia-Konzerns, der unter der Tarnkappe 'Mittelhessische Wasser und Abwasser GmbH’ (MHWA) im nördlichen Vogelsberg auch Mitglieder der Schutzgemeinschaft Vogelsberg e.V. (SGV) zu einer 'Abwasser-Partnerschaft’ zu überreden versucht,“

warnte die Schutzgemeinschaft in einer Pressemitteilung vom 02.04.07 (vgl. 793/1-2, 783/1). Die Schutzgemeinschaft sehe

"sich aufgrund ihrer Recherchen und Erfahrungen gefordert, die Kommunen der Region zu ihrem eigenen Besten über die möglichen Konsequenzen aus einer eventuellen Privatisierung ihrer Eigenbetriebe aufzuklären“.

Denn zu den Verlierern bei solchen Geschäften würden so gut wie immer der Naturraum, die Investitionen in Netzsanierungen, die Arbeitsplätze und die Verbraucher zählen. So torpediere EON als Eigner der Stadtwerke Gelnhausen den Schutz von Niedermooren gegen Grundwasserraubbau. Ein lukratives Geschäft sei für die Konzerne oft auch das Schließen von Wasserwerken mit anschließendem Verkauf hochwertiger Grundstücke in ehemaligen Wasserschutzzonen. Ferner mahnt die Schutzgemeinschaft, dass sich niemand Illusionen über die Ziele der Salami-Taktik von Weltkonzernen hingeben sollte. Die Konzerne würden anfangs nur mit Betriebsführungen oder mit begrenzten Beteiligungen einsteigen - „um dann, falls genügend Gewinne winken, die Komplettübernahme der Infrastruktur zu forcieren“. Als Alternative zu einem Verkauf von Wasser- und Abwasserbetrieben an VEOLIA und andere Konzerne empfiehlt die Schutzgemeinschaft eine interkommunale Zusammenarbeit:

„Falls Städte und Gemeinden ihre Ver- und Entsorgung nicht mehr in Eigenregie erledigen können empfiehlt die SGV ihnen dringend, sich und ihre Bürgerinnen und Bürger vor einer Ausschreibung umfassend über den besten Weg zu Kooperationen schlau zu machen.“

Die SGV biete zumindest ihren Mitgliedskommunen Hilfestellung für einen umfassenden Wissenserwerb an. Weitere Auskunft

Schutzgemeinschaft Vogelsberg e.V. (SGV)
Geschäftsstelle - Licher Str.19
35447 R e i s k i r c h e n
Tel. 06408 / 610540; Fax 06408 / 968628
E-Mail: info@sgv-ev.de

 


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.

 

 
Zurück zur Startseite


  2005 by wd team stuttgart      xxl sicherheit