Was angesichts der
Megafusion des Bundesverbandes der Deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW)
mit den Elektrikern (Verband der Deutschen Elektrizitätswirtschaft
- VDEW) seit längerem in der Luft lag, ist jetzt Fakt: Renommierte
Wasserwerker drehen dem BGW den Rücken und haben eine Gründungsinitiative
für einen eigenständigen Verband unter dem Arbeitstitel „Deutscher
Wasserwirtschaftsverband“ (DWV) ins Leben gerufen (vgl.
RUNDBR. 836/1-2).
Im
Dezember 2006 haben sich die Führungen der Unternehmen
Erftverband, Gelsenwasser, Hamburg Wasser, Ruhrverband und ZWA
Rügen entschlossen, die Gründungsinitiative zu
starten. Wie Dr. MICHAEL BECKEREIT, Chef der Hamburg Wasser,
im Editorial der GWFWASSER/
ABWASSER 3/07 schreibt, soll der DWV für alle Wasser-
und Abwasserunternehmen offen sein, „für kleine
und große, für öffentliche
und private Unternehmen“. Als Leitlinien für den
neuen Verband benennt BECKEREIT u.a. folgende Punkte:
„Wasser
ist ein Lebensmittel und keine Handelsware, Abwasserentsorgung
ist eine hoheitliche Aufgabe. Wasser und Abwasserdienstleistungen
sind ortsgebunden und für den Endkunden nicht im Wettbewerb frei austauschbar.“
BECKEREIT
schreibt weiter, dass diese Punkte mit dem grassierenden
Wettbewerbswahn im Energiesektor „nicht kompatibel“ seien - woraus folge:
„Die
Unternehmen der Wasserwirtschaft brauchen deshalb eine
eigenständige Vertretung, die der "Deutsche Wasserwirtschaftsverband’ wahrnehmen soll.“
Und
zum Abschied schreibt BECKEREIT dem BGW ins Stammbuch:
„Trotz
vielfältiger Bemühungen ist ein Einbinden von
kleinen und mittleren Unternehmen, aber auch von
Abwasserunternehmen nie so weit gelungen, als dass
sich hier [gegenüber der Dominanz
der Gasunternehmen im BGW] eine breite Vertretung der Wasserbranche ergeben hätte.“