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27. September 2007

 

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

HNA 25.9.2007

 

Thüringen macht Front
gegen Salzbelastung der Werra

Antrag von SPD und Linker fordert geringere Belastung der Werra und neue Grenzwerte

Von Peter Klebe

 


Kassel/Erfurt. Nach Klageankündigungen und Protestaktionen in der Region gibt es auch in Thüringen immer mehr Widerstand gegen die Einleitung von Salzlauge in die Werra. Die Landtagsfraktionen von SPD und Linker haben dem Landtag einen gemeinsamen Antrag zur Verringerung der Salzbelastung vorgelegt. In den Fluss dürften nicht mehr Salzabwässer aus der Kali-Industrie als bisher fließen, heißt es darin. Zudem sollten die am Pegel Gerstungen geltenden Grenzwerte auf die gesamte Werra im direkten Einflussbereich der Kali-Industrie übertragen werden.

Die thüringischen Oppositions-Fraktionen fordern zudem, nach Auslaufen des geltenden Härte- und Chloridgrenzwertes neue Grenzwerte festzulegen. Grundlage sollten unabhängige wissenschaftliche Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit sein. Ziel sei, in dem rund 300 Kilometer langen Fluss, der durch Thüringen, Hessen und Niedersachsen fließt, wieder für ihn typische Fischarten anzusiedeln. Durch die vorgeschlagenen Schritte könnten auch die Kosten gesenkt werden, die bei der Trinkwassergewinnung wegen der Versalzung der Werra entstünden.

Der Kasseler Unternehmen K+S plant den Bau einer Rohrleitung, mit der bis zu 400 000 Kubikmeter Salzlauge pro Jahr aus dem Werk Neuhof bei Fulda zur Werra transportiert werden sollen. Die Lauge soll bei Philippsthal im Kreis Hersfeld-Rotenburg in die Werra gepumpt werden. Die Einleitung ist bereits bis zum Jahr 2012 genehmigt, wobei der Grenzwert von 2500 Milligramm Salz pro Liter Wasser am Pegel Gerstungen nicht überschritten werden darf.

K+S betonte mehrfach, dass alle Grenzwerte eingehalten würden, und dass es keine umweltfreundlichere Alternative gebe. Umweltschützer, Parteien und Anwohner bezweifeln das. Kommunen und Kreise in den drei Bundesländern wollen mit einer Klage eine Senkung der Grenzwerte erreichen. Im Gespräch sind 400 Milligramm Salz pro Liter Wasser. Es wird damit gerechnet, dass der Grenzwert nach der europäischen Wasserrichtlinie nach 2012 drastisch gesenkt wird. Das ist den Kritikern jedoch zu spät.

K+S hat den Bauantrag für die Pipeline im Juli beim Kasseler Regierungspräsidium gestellt. Sie soll 35 bis 40 Millionen Euro kosten.


 
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