„Die
neoliberalen Ideologien stehen vor dem Scherbenhaufen ihrer Doktrinen“,
so der Münchener OB CHRISTIAN UDE und Städtetagspräsident
auf einem Symposium der Allianz öffentliche Wasserwirtschaft
(AöW) am 16.10.08 in München.
Angesichts
der desaströsen
Pleite der neoliberalen Finanzmarktapologeten und der Staatsschrumpfer
besteht allerdings kein Grund, sich auf der kommunalen Seite
selbstgefällig
zurückzulehnen. Denn immerhin waren die privaten Wassermanager
nicht so dumm wie viele kommunale Kämmerer, die in waghalsigen
transatlantischen Cross Border Leasing-Geschäften Kanalnetze,
Fernwasserversorgungen und Kläranlagen über den großen
Teich verleast hatten.
Und
gegen eine übertriebene Selbstgefälligkeit
auf der kommunalen Seite spricht auch, dass viele Kämmerer,
Stadtwerkedirektoren und Abwasserverbandsgeschäftsführer
den Einflüsterungen der Berater der Deutschen Bank erlegen
sind – und sich nach dem Motto „Ich bin doch nicht
blöd“ auf riskante Zinswetten (Swaps) eingelassen
haben. Bei den CBL-Geschäften wie bei den Zinswetten und
anderen „toxischen
Finanzprodukten“ drohen jetzt Millionen-Verluste.
Auch
die Substanzerhaltung lässt bei manchen kommunalen Wasser-
und Abwasserbetrieben zu wünschen übrig. Ferner
haben viele Geschäftsführer von kommunalen Wasserbetrieben
die eindimensionale Kostensenkungsphilosophie mindest so
verinnerlicht wie private
Wassermanager. Zur rigorosen Kostensenkung im betrieblichen
Geschäft
steht im Kontrast der überzogene und deplaziert erscheinende
Luxus, der bei den Kongressen der Spitzenwasserwerker immer
mehr überhand
nimmt.
Die
Antwort steht noch aus, wie man die Transparenz und die Partizipation
in kommunalen Wasser- und Abwasserbetrieben
so weit steigern kann, dass die Risikobereitschaft von
Geschäftsführern,
Vorständen und Kämmerern nicht ins Kraut schießen
kann.
-ng-