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14. März 2008

 

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 23.2.2008

 

Gegen privatisiertes Wasser in Arizona ...

 

 

Cave Creek in Arizona ist mit 4.200 Wasserkunden zwar nur ein Kaff, hat aber ein USA-weit beachtetes Zeichen gegen den Wasserkommerz gesetzt. Ende 2007 hat Cave Creek den Betriebsführungsvertrag für seine Wasserversorgung mit ARIZONA AMERICAN WATER gekündigt. ARIZONA AMERICAN WATER ist eine Tochter von AMERICAN WATER. Dieser Konzern gilt als die größte private Wassergesellschaft in den USA. Cave Creek will jetzt seine beiden Wasserversorgungssysteme in eigener Regie betreiben. Man verspricht sich davon in Cave Creek einen besseren Kundenservice sowie einen geringeren Finanzaufwand für die Wasserversorgung.

Mit der Kündigung für ARIZONA AMERICAN WATER reiht sich Cave Creek in die Gemeinschaft weiterer US-Kommunen ein, die den kommunalen Betrieb der lokalen Wasserversorgung der Kontrolle durch AMERICAN WATER vorziehen. AMERICAN WATER gehört derzeit noch zum deutschen RWE-Konzern. Wegen dem Rückzug auf das EU-Wassergeschäft bemüht sich REW seit längerem, AMERICAN WATER loszuschlagen. Allerdings hat RWE bislang keine Käufer gefunden, der sich mit den RWE-Verkaufspreis-Vorstellungen anfreunden konnten. Die US-Organisation FOOD & WATER WATCH geht davon aus, dass auch der Widerstand gegen die Wasserprivatisierungen in der USA dem RWE-Konzern die Lust am US-Wassergeschäft vergällt hat (vgl. RUNDBR. 821/3).

 

... und für die Wasserprivatisierung in Kalifornien
 

Ein ganz anderes Gewicht als Cave Creek bringt das CALIFORNIA DEPARTMENT OF WATER RESOURCES (DWR) auf die Waagschale. Und das DWR ist derzeit dabei, die Kern Water Bank zu privatisieren.

Die Kern Water Bank ist ein riesiges unterirdisches Reservoir, das zum STATE WATER PROJECT gehört. Über das STATE WATER PROJEKT wird Wasser aus dem wasserreichen Nordteil von Kalifornien in den dürstenden Südteil des Sonnenstaates übergeleitet. Im November 2007 wurde ein Entwurf vorgelegt, der die Privatisierung der Kern Water Bank empfahl. Danach ist vorgesehen, dass das DWR die Kontrolle über das Reservoir an die KERN WATER BANK AUTHORITY übergibt, einer Agentur, die von privaten Interessen dominiert wird. Der größte Teilhaber an der KERN WATER BANK AUTHORITY ist die PARAMOUNT FARMING COMPANY. Und die PARAMOUNT FARMING COMPANY gehört wiederum zum Einflussbereich von ROLL INTERNATIONAL, die zu den größten privaten Gesellschaften in Kalifornien zählt.

Der vorgeschlagene Eigentümerwechsel könnte dazu führen, dass Wasser künftig an diejenigen verkauft wird, die bereit sind, die höchsten Preise zu zahlen. Dazu könnten Landentwicklungsgesellschaften zählen, die derzeit dabei sind, nördlich von Los Angeles das Land platt zu machen. Die vorgesehene Privatisierung wird von Gegnern auch als Verstoß gegen die “California's public trust doctrine” gewertet. Nach diesem Öffentlichkeitsprinzp sollten die Ressourcen des STATE WATER PROJECTS so gehandhabt werden, dass sie dem Nutzen aller kalifornischen BürgerInnen dienen.


Die beiden Meldungen sind von “CURRENTS” – dem monatlich erscheinenden “Newsletter on Water Privatization Around the World“ vom Januar 2008 – übernommen.
„CURRENTS“ wird von “FOOD & WATER WATCH" herausgegeben.

Weitere Auskunft zu dieser Organisation via
E-Mail: fwwatch@mail.democracyinaction.org


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.

 

 
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