Fast
40.000 Berlinerinnen und Berliner haben den Antrag zum Volksbegehren
unterschrieben. Davon waren über 36.000 Unterschriften gültig.
Trotz dieses herausragenden Ergebnisses will der Senat das Volksbegehren-Gesetz
zur Offenlegung von Verträgen nicht zulassen, weil es gegen „höherrangiges
Recht“ verstößt, so der Senat in seiner Begründung
vom 18. März.
Die
Bürgerinitiative „Berliner Wassertisch“ wirft dem
Senat vor, in seiner Ablehnung ausschließlich die Interessen
der Konzerne RWE und Veolia zu vertreten. In der Ablehnung des Senats
wurden
die Interessen der Menschen, Verbraucher und Wähler nicht berücksichtigt.
Es fand keine Abwägung zwischen den Interessen der Öffentlichkeit
und denen der Konzerne statt. „Einen noch deutlicheren Beweis
für
die Befangenheit des Senats gibt es nicht“, so die Vertrauensperson
Michael Bender von der GRÜNEN LIGA Berlin.
Die Wasserbetriebe wurden 1999 teilprivatisiert. 49,9 % der Anteile
befinden sich im Besitz der Konzerne RWE und Veolia. Die Rahmenbedingungen
der
Teilprivatisierung sind in Verträgen festgehalten, über die
absolutes Stillschweigen vereinbart worden ist. Die Wasserpreise sind
im bundesdeutschen Städtevergleich die Höchsten in Deutschland.
Die
Initiatoren befürchten, dass mit Geheimverträgen gegen
geltendes Recht verstoßen worden ist und wollen mit ihrem Gesetzesentwurf
erreichen, dass die Verträge öffentlich und unabhängig überprüft
werden können.
Der
Verfahrensbevollmächtigte Prof. Dr. Keßler vom Vorstand
der Verbraucherzentrale Berlin vertritt die Vertrauenspersonen
des Volksbegehrens vor Gericht und beurteilt die Erfolgsaussichten
der Klage als positiv.
Der Verfassungsgerichtshof ist Ende letzten Jahres neu berufen
worden. Höchstrichterliche Urteile, die der Verfassungsgerichtshof in seiner
aktuellen Zusammensetzung bereits verkündet hat, liegen noch
nicht vor.
Die
Klageschrift wird am 18. April beim Berliner Verfassungsgerichtshof
eingereicht. Interessierte können die Klageschrift bei den Initiatoren
anfordern.
Weitere Informationen unter www.berliner-wassertisch.net
Rückfragen bitte an:Thomas Rudek – 030 / 261 33 89 – ThRudek@gmx.de