Nachdem
es seit Monaten als Gerücht durch die Stadtwerke-Szene gewabert
war, scheint an der Sache jetzt doch etwas dran zu sein. Die aktuelle
Ausgabe des MANAGER-MAGAZINS will erfahren haben, dass der EON-Konzern
tatsächlich über die Veräußerung der THÜGA
nachdenkt.
In
der THÜGA sind die Beteiligungen des EON-Konzerns
an Stadtwerken und Regionalversorgern gebündelt. Hinter den
kolportierten Verkaufsabsichten könnte die Absicht der EON-Strategen
stecken, den Druck auf die Energiekonzerne abzumildern. Wegen dem
Durchgriff
der großen Energiekonzerne über ihre Stadtwerkebeteiligungen
bis hinunter zum Endkundengeschäft denkt die EU-Kommission über
eine „Zerschlagung“ der Energiemultis nach. BERNHARD
HEITZLER, der neue Chef des Bundeskartellamtes, will immerhin EON,
RWE, EnBW
und Vattenfall zwingen, Ihre Beteiligungen an Stadtwerken und Regionalversorgern
zu verringern.
„Das
sorgte bei den Energieversorgern für Empörung – offiziell.
Womöglich hat aber EON-Chef KLAUS BERNOTAT schneller als seine
Konkurrenten erkannt, dass er sein Unternehmen aus der öffentlichen
Kritik bringen kann, wenn er die Toch-ter THÜGA mit ihren rund
90 Beteiligungen abstößt“,
spekulierte
die BZ am 23.2.2008. Über ihre zahlreichen Stadtwerkebeteiligungen
ist die THÜGA indirekt auch einer der größten
Wasserversorger in Deutschland (s. 835/3,
764/1-2). Allerdings
ist das Wassergeschäft
der Stadtwerke im Vergleich zum Strom- und Gasverkauf derart marginal,
dass sich die THÜGA ins operative Geschäft ihrer Stadtwerketöchter
bislang kaum eingemischt haben soll.