Der
Klimawandel wird nicht nur die Grundwasserneubildung beeinträchtigen.
Zumindest im Einzugsgebiet der Potsdamer Wasserversorgung muss auch
mit einer zunehmenden Salzbelastung des Grundwassers gerechnet werden.
Denn die jetzt schon zurückgehende Grundwasserneubildung wird
längerfristig zu einem Aufstieg von stark salzhaltigen Tiefenwässern
führen.
Bereits
zu DDR-Zeiten mussten in Potsdam Förderbrunnen
abgeschaltet werden, weil es wegen einer Überförderung
zu massiven Einbrüchen von Salz und Huminsäuren gekommen
war. Selbst unter Annahme eines nur sehr moderaten Klimawandels (plus
1,4
Grad bis 2055) würde sich für Potsdam ein Rückgang
der Grundwasserneubildung von 40 Prozent ergeben. Der Grundwasserspiegel
würde dadurch um 1,1 bis 1,6 Meter absinken. Entlang
der Havel würde dies durch versickerndes Havelwasser ausgeglichen – aller-dings
auch nur, wenn die Stauziele der Havel trotz Klimawandels stabil
gehalten werden können.
Die
insgesamt zurückgehende Grundwasserneubildung
würde den Aufstieg salzhaltiger Tiefenwässer derart
forcieren, dass in einigen Brunnen der Grenzwert für Chlorid
(250 mg/l) überschritten
würde. Im Gesamtrohwasser des betroffenen Potsdamer Wasserwerkes
käme es zu einer Verdoppelung der Chloridkonzentration.
Ausgerechnet
haben dies PETER NILLERT ET.AL., die hierüber
in dem Aufsatz „Auswirkungen
der regionalen Klimaentwicklung auf die Wasserversorgung am
Beispiel Wasserwerk Potsdam Leipziger Straße“ in
der GWF-WASSER/AB¬WASSER
12/08, S. 948 – 955, berichten. Interessant ist noch,
dass die partiellen Qualitätseinbrüche mit einem
zurückgehenden
Wasserbedarf in Potsdam nur begrenzt abgefangen werden können.
Denn in Potsdam wird mit einer Zunahme der Bevölkerung
gerechnet, „weshalb
der Wasserbedarf noch leicht steigen“ könnte.
Weitere
Auskunft:
Herrn Dr. Ing. Peter Nillert, GCI GmbH
Bahnhofstraße 19
15711 K ö n i g s W u s t e r h a u s e n
E-Mail mail@gci-kw-de