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18. August 2010

 

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 25.7.2010

 

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EU-finanziert aquatische Nord-Süd-Partnerschaften!

 

Bislang hat die EU vor allem kommerzielle wasserwirtschaftliche Geschäftsanbahnungen europäischer Konzerne in Schwellen- und Drittweltländern gefördert. Hunderte Millionen Euro sind dabei von großen Consultings und noch größeren Wassermultis abgesahnt worden. Dagegen hat sich vielerlei Unmut geregt.

Jetzt hat die EU Besserung gelobt - und einen Fonds mit 40 Mio. Euro dotiert, aus dem public-public-partnerships zwischen Wasserwerken, Abwasserbetrieben und Umweltverbänden in der EU und Partnern in der AKP-Region – also in den armen Ländern in Afrika, in der Karibik und im Pazifik (siehe Kasten) finanziert werden sollen („EC ACP Facility“). Gefördert werden u.a. der Wissenstransfer und die Ausbildung im Wasser- und Abwassersektor.

Mit dieser Initiative kann also die die öffentliche Wasserwirtschaft in Deutschland in der Zusammenarbeit mit Partnern in den AKP-Staaten zeigen, was sie drauf hat – man muss somit den Wissenstransfer nicht länger den privaten Wassermultis überlassen. Und nicht nur kommunale Wasserwerken und Abwasserbetrieben bieten sich hiermit ungeahnte Chancen. Auch in der Wasserwirtschaft und im Gewässerschutz tätige Umweltverbände sowie andere wassernahe Organisationen können von diesem Angebot Gebrauch machen! Dies gilt ebenfalls für Wasserbehörden und Wasserwirtschaftsämter.

Während die EU bis zu 75 Prozent der anfallenden Kosten übernimmt, müssen die europäischen Teilnehmer an dem Programm mindestens 25 Prozent der Kosten selbst übernehmen. Dieser Kostenanteil kann aber auch über geleistete Arbeitsstunden für das jeweilige Partnerschaftsprojekt abgerechnet werden.

Bei den Themenfeldern, die gefördert werden, zeigt die EU große Flexibilität. Bezuschusst wird beispielsweise der Know-how-Transfer beim integrierten Wasserressourcen-Management, bei der Wartung von Wasserversorgungsanlagen, bei der Trinkwasseranalytik und beim (vorsorgenden) Gewässerschutz. Vielfältige Projekte sind auch im Bereich der Bildungsarbeit möglich – also wie vermittelt man den Wert des Wassers und der Hygiene. Ferner werden u.a. Projekte zum Aufbau eines kommunalen Wassermanagements – beispielsweise auch durch den Einbezug der lokalen Zivilgesellschaft - bezuschusst.

Voraussetzung zur Teilnahme an der EU-ACP-Facility ist, dass man kostenmäßig nicht allzu kleinkariert denkt: Die jeweiligen Projekte müssen einen Kostenrahmen von mindestens 250.000 Euro bei einer Laufzeit von zwei bis fünf Jahren aufweisen. Um Projekte in dieser Größenordnung stemmen zu können, ist es auch möglich, dass sich mehrere Organisationen zusammentun. Auf jeden Fall müssen die Projekte „not for profit“ sein! Es wäre sehr schade, wenn dieses generöse EU-Programm in Deutschland nur unzureichend genutzt würde – zumal man selbst bei der Antragsstellung unterstützt wird.

Erste Ideen müssen bis zum Okt. 2010 eingereicht werden. Wer das erste Screening überstanden hat, kann dann anschließend einen detaillierten Vorschlag für ein Partnerschaftsprojekt einreichen.

Weitere Auskunft zu dem Programm „EU-finanzierte Partnerschaften zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Wasser und Sanitärsektors in den AKP-Staaten“:
Dr. Klaus Lanz – International Water Affairs
Chemin du Cret 6; CH-2533 Evilard / Schweiz
E-Mail: Lanz@waterpartnerships.org

 

Wer sind die AKP-Staaten?

Zu den etwa 60 AKP-Staaten gehören in Afrika beispielsweise Tansania und Kenia, in der Karibik To-bago und Jamaika und in der Pazifik-Region arme Inseln wie Neu-Guinea und Nauro. Damit potenzielle Partner aus den AKP-Ländern und der EU zusammenfinden, gibt es eine Partnerschaftsanbahnungsbörse, auf der sich interessierte Organisationen, Institutionen und Verbände kennenlernen können:

www.waterpartnerships.org

(Die Homepage hat bis zum Redaktionsschluss leider nur auf die offiziellen EU-Unterlagen verwiesen und noch nicht die versprochene Partnervermittlungsbörse zu bieten gehabt – bleibt zu hoffen, dass die URL-Verantwortlichen die Partnerbörse in Kürze freischalten, damit die Nord-Süd-Partnerschaften in Fahrt kommen.)

 


 


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.

 

 
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