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aktualisiert:
23. Dezember
2011

 

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 14.12.2011

 

Europäisches Wassernetzwerk
gegen Privatisierung gegründet


 

 

Delegierte von Aktionsgruppen aus neun europäischen Ländern haben sich am 10. Dez. 2011 in Neapel getroffen, um den Widerstand gegen eine neo-liberale Wasserpolitik in der EU und in der Türkei zu organisieren. Gegründet wurde ein europäisches Wassernetzwerk, um die Zusammenarbeit zwischen den Gruppierungen zu intensivieren, die sich für Wasser in Bürgerhand einsetzen.

Das Treffen in Neapel war durch eine gute Stimmung gekennzeichnet. Das lag vor allem daran, dass die gastgebenden Italiener nach der gewonnenen Wasserabstimmung vom Juni 2011 besonders gut drauf waren: An Pfingsten 2011 war in Italien zum ersten Mal seit 16 Jahren bei einer Volksabstimmung die nötige Wahlbeteiligung nicht nur erreicht, sondern sogar weit übertroffen worden. Rund 57 Prozent aller Wahlberechtigten hatten ihre Stimmzettel abgegeben. Das Ergebnis war bei allen drei Punkten absolut eindeutig und fast identisch: Etwa 95 Prozent der Wähler stimmten gegen die von BERLUSCONI vorangetriebene Privatisierung der Wasserdienstleistungen, gegen Atomkraft, und gegen BERLUSCONIS Immunitätsgesetz – siehe:

http://www.acquabenecomune.org

Berichterstatter hatten das Votum gegen die Wasserprivatisierung als den wichtigsten Abstimmungspunkt des Referendums eingestuft, der auch für die hohe Wahlbeteiligung gesorgt haben dürfte. Sogar die Pfarrer aus der katholischen Kirche hatten sich aktiv gegen die drohende Privatisierung der Wasserversorgung gewandt.

Diskussionsthema in Neapel war auch die Privatisierungspolitik in der Türkei (siehe RUNDBR. 960/2, 868/1). Die türkischen Aktivisten wollen im Jahr 2012 eine Kampagne gegen teures Flaschenwasser und für gutes Trinkwasser initiieren.

Auf großes Interesse waren in Neapel die Berichte der griechischen Aktivisten gestoßen. Unter dem Druck der EU-Kommission und des Internationalen Währungsfonds sollen u.a. auch die Wasserversorgungen in Athen und Thessaloniki privatisiert werden. In Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt in Griechenland, formiert sich gegen dieses Vorhaben massiver Widerstand. Die GegnerInnen der Privatisierung wollen die Wasserversorgung in Thessaloniki in eine Genossenschaft überführen.

Aktivisten aus Spanien berichteten ebenfalls, dass in Spaniens Großstädten die Privatisierung der dortigen Wasserversorgungen angepeilt wird. Damit sollen gigantische Immobiliengeschäfte verbunden sein. Bisherige Landflächen in Besitz der Wasserversorger sollen zu profitablem Bauland umfunktioniert werden.

Das nächste Mal will sich das europäische Wassernetzwerk anlässlich des alternativen Weltwasserforums (FAME im März 2012 in Marseille treffen.

Weitere Auskunft:
Dorothea Haerlin
Freiligrathstr. 14
10967 Berlin
Tel.: 030/6936515 / 0162 8941584
E-Mail: dorotheahaerlin@gmx.de


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.

 

 
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