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10. Febuar 2012

 

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 10.1.2012

 

Biomassemitverbrennung:
»Virtuelles Wasser« auf dem Holzweg

 

Emissionszertifikate für das Treibhausgas Kohlendioxid wurden in derart großen Mengen auf den Mark geschmissen, dass derzeit die Tonne CO2 zum Spottpreis von nur noch sieben Euro und weniger gehandelt wird. Gleichwohl wollen die großen Energiekonzerne möglichen Preisanstiegen bei den CO2-Emissionszertifikaten vorbeugen. Wenn in bestehenden Kohlekraftwerken möglichst viel Holz mitverbrannt werden kann, muss man weniger Emissionsrechte kaufen – und kann seine Kohlekraftwerke auch noch zu teilweise regenerativ betrieben Stromerzeugern aufhübschen.

RWE sichert sich deshalb Holzressourcen und Pelletskapazitäten in den USA, um Holzpellets für seine hiesigen Kohlekraftwerke über den großen Teich zu verschiffen. Und Vattenfall baut darauf, Gummibaumhackschnitzel aus dem afrikanischen Liberia in einem seiner Berliner Heizkraftwerke zu verfeuern.

Auch wenn Pellets und Hackschnitzel in vorgetrocknetem Zustand in den deutschen Nordseehäfen angelandet werden, werden sie für die Herkunftsländer mit einem „Export“ von »virtuellem Wasser« (siehe RUNDBR. 958/4 906/3, 900/3 881/1 855/4, 823/2-3, 814/1, 806/1) verbunden sein. Das Wasser, das für die Produktion der Biomasse benötigt wurde, steht in den USA oder in Liberia nicht mehr für andere Zwecke zur Verfügung, sondern geht sozusagen in deutschen Kohlekraftwerken in Flammen auf.

Bereits jetzt werden »virtuelle« Wasserströme kubikkilometerweise über den Import und Export von Nahrungsmitteln und biogenen Rohstoffen in den globalisierten Märkten kreuz und quer über die Weltmeere verschifft. Wenn jetzt auch noch überseeische Holzressourcen unseren Energiehunger befriedigen sollen (vgl. 906/2-3), würde unsere Wasserinanspruchnahme auf anderen Kontinenten auf ein noch höheres Niveau gehievt werden.


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.

 

 
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