Die
Wettbewerbsdirektion der EU-Kommission hat ein Verfahren gegen die
beiden französischen Wassergiganten VEOLIA und SUEZ angestrengt.
Die beiden Umweltdienstleistungskonzerne stehen unter dem Verdacht,
dass sie illegale Absprachen bei der Aufteilung des französischen
Wassermarktes getroffen hätten. Der Verdacht habe sich erhärtet,
als bei mehreren unangekündigten Inspektionen bei den Konzernen
im April 2010 Beweisstücke zu Tage gefördert worden sind,
deren Auswertung jetzt offenbar beendet ist. Die
damaligen Durchsuchungen bei Suez hatten u.a. auch deshalb für
Furore gesorgt, weil SUEZ ein versiegeltes Büro aufgebrochen haben
soll (siehe RUNDBR. 950/2). Wegen
des Siegelbruchs hatte die EU-Kommission seinerzeit
eine Strafe von 8 Mio. € gegenüber Suez verhängt.
Das
jetzt eröffnete Kartellverfahren gegen die beiden Wasserschwestern
hat „Food and Water Watch“ (s.
883/2-3) zum
Anlass genommen, erneut vor einer Privatisierung kommunaler Wasserdienstleistungen
zu warnen. Die Organisation meint, dass die Eröffnung des
Verfahrens für die beiden marktbeherrschenden Wasserkonzerne
im Jan. 2012 besonders peinlich sein müsste: Nur 50 Tage vor
der Eröffnung
des Weltwasserforums in Marseille (s.
983/2), das von den beiden
Wasserschwestern maßgeblich mit initiiert und organisiert
wird, seien die Negativschlagzeilen für die Reputation der
beiden Konzerne nicht gerade förderlich.
Und auch der durch die Bankenkrise ohnehin eingeknickte Aktienkurs
sei durch das Kartellverfahren weiter auf Talfahrt geschickt worden:
Die Börse habe mit einem Kursabschlag von fünf Prozent
reagiert.
Weitere
Auskunft zur Positionierung von Food & Water
Watch:
Gabriella Zanzanaini
Food & Water Europe
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