Auf
der einen Seite finden die auf Freiwilligkeit basierenden Preistransparenz-Initiativen
des Bundesverbandes der Deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)
und des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) bei den Mitgliedern
keinen so richtigen Anklang. Auf der anderen Seite erhöhen Bundeskartellamt
und die Landeskartellämter den Druck auf die Wasserversorger,
damit diese sich zu mehr Preistransparenz bequemen. Und wegen (vermeintlich)
zu hoher Wassergebühren opponieren auch Bürgerinitiativen
und Verbraucherverbände zunehmend gegen die Wasserversorger.
Um
in dieser Hängepartie zwischen Freiwilligkeit und Zwang
voranzukommen, hat Rheinland-Pfalz zum Jahresanfang 2014
eine neue Initiative gestartet: Unter dem Motto „Gutes
Wasser – klare Preise“ fördert das
Land erneut einen Leistungsvergleich (Benchmarking) zum
Trinkwasser. Erstmals verpflichten sich dabei die teilnehmenden
Wasserversorger, ihre Preise auf einer Internetplattform
zu veröffentlichen und zu erläutern, kündigte
Umweltministerin ULRIKE HÖFKEN (Grüne) am 03.01.14
an. Den Bürgerinnen und Bürgern solle damit ermöglicht werden,
ihren aktuellen Wasserpreis im Landesvergleich zu sehen.
„Mit
der Offenlegung von Preisen und guter Verbraucherinformation wollen
wir die kommunale Daseinsvorsorge für das Lebensmittel Nr. 1 stärken“,
so
HÖFKEN. Die neue Benchmarking-Initiative soll Mitte
2014 mit einer Kooperationsvereinbarung des Umweltministeriums
mit den kommunalen Spitzenverbänden und den wichtigsten
Wasser-Fachverbänden starten.
„Die
Teilnahme lohnt sich. Damit möglichst viele Wasserversorger
mitmachen, unterstützt das Land die anfallenden
Kosten zu 70 Prozent. Das ist bundesweit einmalig“,
wird
HÖFKEN in einer Pressemitteilung des Mainzer Umweltminsteriums
zitiert. Neu und ebenfalls einmalig sei, dass alle Teilnehmer,
die die in dem Leistungsvergleich aufgezeigten Verbesserungen
umsetzen, zusätzlich gefördert würden. Die
Spannen bei den Wassergebühren von 150 bis 330 Euro
pro Durchschnittshaushalt und Jahr seien erklärungsbedürftig. Auf
der Internetplattform solle den Wasserkunden erläutert
werden, wie die Wassergebühren u.a. von der Topographie
und der Bevölkerungsdichte abhängig seien. Die
Verbraucher und Verbraucherinnen sollen mit dem neuen Internetangebot damit
nicht nur Preise vergleichen können, sondern auch über
die Zusammensetzung und Ursachen der Wasserpreise informiert
werden, so HÖFKEN. Die Wasserpreise - und was die Versorger dafür
bieten - finden sich unter
www.wasser.rlp.de
- Benchmarking - Preis- und Gebührentransparenz