Immer  mehr Flughäfen entpuppen sich als Kontaminationsherd. Praktisch auf  allen Flughäfen haben die Flughafenfeuerwehren bei Übungen auf den
        
        
        Flughafenarealen  Löschschäume eingesetzt, die mit polyfluorierten Tensiden  (PFT) versetzt waren. PFT sind so gut wie nicht biologisch abbaubar.  Und überall, wo man jetzt das Grundwasser beprobt hat, muss man im  Grundwasserabstrombereich der Flughäfen PFT-Kontaminationsfahnen  feststellen.
       Jetzt hat es auch den Regionalflughafen „Allgäu  Airport“ bei Memmingen getroffen. Der drittgrößte Flughafen in  Bayern sitzt auf einer PFT-Altlast aus einer Zeit, in der das  Flughafenareal noch als militärischer Fliegerhorst genutzt  worden war. Wie die SZ am 02.01.15 berichtete, muss damit gerechnet  werden, dass die PFT-Schadstofffahne im Grundwasser die  Trinkwasserversorgung der Nachbargemeinde Ungerhausen gefährden  wird. In Ungerhausen muss man schon jetzt viel Geld für  PFT-Analysen ausgeben. Die PFT-Analysen sollen auf Anweisung der  Behörden sicherstellen, dass das Trinkwasser von der  PFT-Schadstofffahne noch nicht betroffen ist. Und sollte die  Schadstofffahne den Grundwasserbrunnen erreichen, wird man noch  viel mehr Geld für einen Aktivkohlefilter ausgeben müssen. Da  Aktivkohlefilter bezüglich PFT einen raschen Filterdurchbruch  aufweisen, wird man auch viel Geld benötigen, um in kurzen  Zeitabständen die Aktivkohle austauschen zu können. 
      Um den  Allgäu-Airport zum Handeln zu zwingen, hat die Gemeinde  Ungerhausen jetzt Widerspruch gegen die  Entwässerungsgenehmigung des Flughafens eingelegt. Bei der Memminger  Bürgerinitative gegen Fluglärm befürchtet man, dass der ohnehin  überschuldete Flughafen, gar nicht die Rücklagen bilden kann, um  den Kontaminationsherd zu beseitigen und die PFT-Schadstofffahne  im Grundwasser aufzuhalten. Denn dafür müsste man nach Schätzungen  der BI ein Finanzpolster von bis zu 15 Mio. Euro anhäufen, Wenn kein  potenter Investor in die Flughafengesellschaft einsteigt, würde der  Allgäu-Airport auf die Insolvenz zusteuern, so die Prognose der BI.
       Lt. SZ hat der Flughafen Nürnberg ebenfalls ein PFT-Problem,  dort werden die belasteten Flächen derzeit aufwendig abgetragen.  Neben dem Flughafen Köln hat auch der Flughafen Düsseldorf ein PFT-Problem. Dort hat die Verunreinigung des Grundwassers mit PFT  zwei Konsequenzen: Zum einen hat die Landeshauptstadt Düsseldorf die  Nutzung des Grundwassers zu Bewässerungszwecken im betroffenen  Gebiet per Allgemeinverfügung untersagt. Zum anderen raten die  Experten vom Gesundheits- und Umweltamt vom Verzehr der Fische  aus den benachbarten Kaiserswerther Seen ab. Im Frühjahr 2015 soll  eine hydraulische Sanierung anlaufen. Dabei soll versucht  werden, das kontaminierte Grundwasser abzupumpen und über  Ionenaustauscher und Aktivkohlefilter zu reinigen. 
      Weitere  Informationen über die PFT-Grundwasserverunreinigung am  Flughafen Düsseldorf finden sich im Internet unter
      www.duesseldorf.de/umweltamt/pft