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30. Mai 2017

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 26. April 2017

Kleine Kläranlagen auf
Energieeffizienz trimmen!

 

In Bayern hat man die Energieeffizienz von fünf kleineren Kläranlagen bis zu einer Anschlussgrößevon rund 50.000 Einwohnern gecheckt – und dabe i„enorme“ Potenziale zur Verbesserung der Energieeffizienz ausgelotet. Insbesondere wenn auf älteren Kläranlagen noch die Erstausrüstungsmotoren ihren Dienst leisten, lohnt sich ein Austausch gegen neue Aggregate. Denn die Energiekosten von Motoren und Pumpen betragen innerhalb der Lebenszykluskosten von 20 Jahren mehr als 85 % der Gesamtkosten.

Bei Kläranlagen, die über eine Faulung verfügen, die also aus dem anfallenden Klärschlamm Biogas produzieren, lohnt sich auch die Verstromung des Faulgases in einem Blockheizkraftwerk(BHKW). Das Faulgas nur im Winter für Heizzwecke zu verbrennen, ist wenig effizient. Wenn man demgegenüber mit Hilfe einer BHKW-Anlage sowohl Strom wie Wärme produziert, muss das Faulgas im Sommer nicht mehr unnötigerweise abgefackelt werden.

Je nach Größenklasse der Kläranlagen – und ihrer jeweiligen Energieeffizienz - liegt der spezifische Stromverbrauch in einem Bereich zwischen 30 und 50 kWh pro Einwohnerwert und Jahr.

In dem Aufsatz „Energiewende – Energiecheck und Energieanalysen von kleineren Kläranlagen“ in der GWF-WASSER/ABWASSER 3/2017, S. 123 –129, warnen die Autoren vom Bayerischen Institut für Umwelt- und Kläranlagentechnologie (BIUKAT) e.V. jedoch vor zu pauschalen Energievergleichenzwischen den Klärwerken:

„Ein direkter Vergleich oder Benchmark mit anderen Anlagen ist nur begrenzt und eingeschränkt aussagekräftig, da die Anlagen sich baulich und topographisch stark unterscheiden. Somit bedarf es grundsätzlich einer individuellen Analyse.“

In dem Aufsatz wird nicht nur die Herangehensweise an eine Energieanalyse erläutert – die Autoren gehen zu Beginn ihres Aufsatzes auch auf den Bedeutung des Stromverbrauchs von Klärwerken am kommunalen Gesamtstromverbrauch ein – siehe Kasten.

Weitere Auskunft, wie man die Kläranlagen auf Stromdiät setzen kann, beim

Bayerischen Institut für Umwelt- und Kläranlagentechnologie e.V. –
Moosburg
Prof. Dr. Stefan-Alexander Arlt
Tel.: 08761/7567941
E-Mail: dr.stefan-alexander.arlt@biukat.de

(Mehr zum Energieverbrauch von Kläranlagen in den RUNDBR. Nr. 1034/S. 1-2, 1006/4, 957/3)

 

Kläranlagen als Energiefresser

Die kommunalen Kläranlagen würden zwar „nur“ ein Prozent des bundesweiten Stromverbrauchs benötigen.

„In den Städten und Gemeinden sind sie aber mit ca. 20 % Anteil am kommunalen Strombedarf eindeutig der größte Abnehmer für elektrische Energie vor Schulen, Krankenhäusern, Wasserversorgung und Straßenbeleuchtung. Die ca. 10.000 Abwasserreinigungsanlagen in Deutschland verbrauchen zusammen 4.400 Gigawattstunden Strom im Jahr. Diese Strommenge entspricht dem Strombedarf von 900.000 Vier-Personen-Haushalten bzw. der elektrischen Energie, die von zwei großen Kraftwerken jährlich produziert werden. Dabei wird eine Kohlenstoffdioxidmenge von drei Millionen Tonnen freigesetzt. Diese Tatsachen zeigen, dass die Steigerung der Energieeffizienz auf Kläranlagen zwingend erforderlich ist.“

 

 


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.
Clip-Fisch 2

 
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