„Eine separate Behandlung der Abwässer aus Einrichtungen des Gesundheitswesen“ sei „nur in Einzelfällen sinnvoll“. Das ist das Fazit einer groß angelegten Untersuchung von Pharmawirkstoffen im Abwasser von Krankenhäusern und Altenheimen. Darüber berichten Johannes Pinnekamp & Laurence Palmowski in dem Aufsatz „Arzneimittelrückstände in Abwässern aus Einrichtungen des Gesundheitswesens“ in WASSER UND ABFALL 3/2017, S. 12 – 17.
Bei den untersuchten Einrichtungen des Gesundheitswesens konnte „kein höherer Eintrag von Arzneimittelrückständen als für private Haushalte festgestellt werden“. Allerdings sei jeweils eine Einzelfallbetrachtung erforderlich, für die man einen „Emissions-Check“ entwickelt habe. Im Rahmen des Projektes „Sauber+“ waren vergleichend auch unterschiedliche Verfahren – und die dabei jeweils anfallenden Kosten - zur Eliminierung von Pharmawirkstoffen im Krankenhausabwasser untersucht worden.
Ergebnis: „Keine Technologie eliminiert alle Verunreinigungen vollständig.“ Hinsichtlich einer Vorsorgestrategie zur Eindämmung der Pharmawirkstoffkonzentrationen im Abwasser von Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen werden „eine angemessene Kommunikation mit Arzneimittelnutzern sowie Fortbildungen von Ärzten und pflegendem Personal zu Umweltauswirkungen von Arzneimitteln“ für „notwendig“ erachtet. Darüber hinaus könne „eine Gesundheitsförderung (…) ebenfalls dazu beitragen, den Bedarf an Arzneimitteln zu reduzieren“.
Weitere Auskunft zum Stellenwert von Krankenhausabwässern bei den Spurenstoffen im Kommunalabwasser gibt es bei
Frau Dr.-Ing. Laurence Palmowski
Institut für Siedlungswasserwirtschaft an der RWTH Aachen
palmowski@isa.rwth-aachen.de