2011 hatten sich die Stimmberechtigen in Italien mit großer Mehrheit für eine öffentlich-rechtliche Wasserversorgung und gegen eine weitere Privatisierung ausgesprochen. Es hat immerhin sechs Jahre gebraucht, bis der Stadtrat von Turin diesem Votum gefolgt ist. Am 9. Oktober 2017 hat der Stadtrat mehrheitlich mit den den Stimmen der Gruppe "5 Stelle", der "Torino in Comune" und der "Direzione Italia" der Umwandlung der Aktiengesellschaft "Società Metropolitana Acque Torino S.p.A." (SMAT) in eine Gesellschaft des öffentlichen Rechts zugestimmt.
Nach Napoli ist Turin damit die zweite Großstadt in Italien, in der die Trinkwasserversorgung rekommunalisiert wurde. In den neuen Kommunalwasserversorger sollen nach und nach auch die Wasserversorgungen von 40 Gemeinden im Großraum Turin integriert werden. Der gesamte Prozess soll im April 2018 formell abgeschlossen sein.
Dies teilte „Wasser in Bürgerhand“ (wib) kürzlich in einer Rundmail mit. Die Rekommunalisierung in Turin habe Vorbildcharakter. Denn jetzt würde es den Bürgermeistern mit einer privatisierten Wasserversorgung schwerer fallen, einfach zu behaupten, dass die Rückführung in kommunales Eigentum nicht machbar wäre. Die Rekommunalisierung in Turin würde einen Impuls setzen „einen neuen Kommunalismus der Gemeingüter“ auf den Weg zu bringen – gepaart mit Bürgerbeteiligung, Demokratie, sozialer Gleichheit und hoher Leistungsstärke der kommunalen Wasserversorger, heißt es unter Bezugnahme auf eine Erklärung des italienischen Forums Movimenti per l’acqua.