aktualisiert:
11. November 2018
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WasserInBürgerhand!
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BBU-Wasserrundbrief,
6. Oktober 2018
„Forum Trinkwasser“: Warum Kooperation mit Brita?
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Unter www.forum-trinkwasser.de stellt sich der Verein „Forum Trinkwasser e.V.“ als Initiative vor, die „seit über zehn Jahren“ darum bemüht ist, das Bewusstsein in der Bevölkerung für Trinkwasser als einem wertvollen Lebensmittel zu stärken.
„Denn: Trinkwasser in Deutschland ist qualitativ hochwertig und sicher. Es ist ein kalorienfreier Durstlöscher, der preiswert, umweltschonend und jederzeit und nahezu überall verfügbar ist.“
Der bei einer Frankfurter PR-Agentur angesiedelte Verein hat zwei Kooperationspartner: Den Bundesverband der deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und den Haushaltswasserfilterproduzenten Brita. Wir haben den Verein am 06.09.18 gefragt, warum er mit Brita kooperiert. In unserer Anfrage heißt es u.a.:
„Die Wasserversorger und das Umweltbundeamt weisen immer wieder darauf hin, dass im Regelfall eine Trinkwassernachbehandlung im Haushalt unnötig ist. Wir würden noch hinzufügen, dass es sich beim Einsatz von Britafiltern in vielen Fällen um einen überflüssigen Ressourcenverbrauch handelt - weil Britafilter selbst in Weichwasserversorgungsregionen rege gekauft werden. In Hartwasserregionen kann man nachvollziehen, dass Teetrinker die unschöne Haut auf dem Tee mit einem Britafilter verhindern wollen - aber ansonsten? (…)
Da sich Ihr Kooperationspartner BDEW seit zwei Jahren aus Gründen des vorsorgenden Grundwasserschutzes zu einer Agrarwende und zum Ökolandbau bekennt, würden wir es für sinnvoller ansehen, wenn Sie Kooperationen mit den Verbänden des ökologischen Landbaus und den Verfechtern einer regionalisierten Landwirtschaft - beispielsweise ‚Solidarische Landwirtschaft‘ - abschließen würden. Die zahlreichen Initiativen leisten allesamt vor Ort einen Beitrag zum Grundwasserschutz. In der Regel unterstützen diese Basisinitiativen auch das Engagement gegen den (Plastik-) Flaschenwasserkonsum. Damit hätten diese Initiativen und die Ökolandbauverbände unseres Erachtens eine Kooperation mit dem "Forum Trinkwasser" weit mehr verdient als der Brita-Konzern. Motto: Wer regional und "bio" einkauft, unterstützt die Landwirte, die tagtäglich mit hohem Arbeitsaufwand eine weniger grundwasserbelastende Landwirtschaft praktizieren. Darüber hinaus wird der virtuelle Wasserfußabdruck reduziert. Was wird durch jemanden unterstützt, der (inspiriert durch das "Forum Trinkwasser") demgegenüber einen Britafilter kauft?“
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„... kein Vehikel zur Unterstützung
von Marketing-Aktivitäten“
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Am 21.09.2018 hatte uns das „Forum Trinkwasser“ u.a. folgendes geantwortet:
„BRITA und der BDEW sind Gründungsmitglieder des Forums Trinkwasser. Beide Organisationen unterstützen die Arbeiten des Forums als wirtschaftliche Partner seit fast zwei Jahrzehnten. Das Forum Trinkwasser agiert stets markenunabhängig und verfolgt eine neutrale Agenda. Wir möchten an dieser Stelle sehr deutlich sagen: Das Forum Trinkwasser ist kein Vehikel zur Unterstützung von Marketing-Aktivitäten seiner wirtschaftlichen Partner.
(…)
Das Forum Trinkwasser und seine Mitglieder haben dazu beigetragen, dass Trinkwasser heute sowohl in Medien als auch in der breiten Bevölkerung ein Thema ist. Wir liefern Argumente dafür, dass das Lebensmittel Trinkwasser trinken eine überzeugende Möglichkeit ist, umweltschonend zu handeln. Initiativen wie aTip:Tap (ein Tipp: Leitungswasser), Refill Deutschland und Trinkwasser unterwegs sowie Bewegungen wie Viva con Agua und Blue Community ergänzen unsere Arbeit mit vielen zusätzlichen Ideen und Aktionen. (…)“
Weitere Auskunft: info@forum-trinkwasser.de
Brita will den Wasserkonsum „revolutionieren“
Wer sich über die Erfolgsgeschichte des Marktführers für Tischwasserfilter schlau machen will, dem ist immer noch der schon 2014 erschienene HANDELSBLATT-Aufsatz „Brita-Chef Markus Hankammer ‚In Zukunft designt jeder sein Wasser selbst‘“ zu empfehlen – auffindbar, in dem man einfach „Handelsblatt Brita Hankammer“ in eine Suchmaschine eingibt. In dem Aufsatz wird nicht nur der durchaus bewunderungswürdige Aufstieg der Firma Brita vom Kleinunternehmen bis zum Konzern mit über 500 Mio. Euro Jahresumsatz geschildert. Die Firma habe es verstanden, die Marke Brita „mit Emotionen aufzuladen. Gefiltertes schlichtes Leitungswasser werde so zum ‚Wellness-Wasser‘“. Erläutert werden auch die Zukunftspläne des prosperierenden Familienunternehmens aus dem Taunus: „In Zukunft designt jeder sein Wasser selbst“, prophezeit Brita-Chef Markus Hankammer:
„Gefiltertes Leitungswasser werde mit Vitaminen und Mineralien optimiert – ganz nach individuellem Bedürfnis und Geschmack. ‚Maßgeschneidertes Wasser sozusagen‘, sagt Hankammer.“
Inzwischen sind auch noch weitere Firmen auf den Zug aufgesprungen: Sie bieten Apparaturen an, in denen das Leitungswasser zuerst energieaufwendig destilliert wird, um es dann mit zugesetzten Mineralien wieder aufzupeppen.
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Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet
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