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11. November 2018

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 19. Oktober 2018

Schlägt der Klimawandel in die Netze durch?

 

Es wird immer deutlicher erkennbar, dass sich die erhöhten Sommertemperaturen in Folge des Klimawandels auch in den Trinkwasserversorgungsnetzen bemerkbar machen. In dem Aufsatz „Erhöhte Temperaturen in Trinkwasser-Versorgungssystemen – Ursachen und Gegenmaßnahmen“ schreiben Esad Osmancevic et al. in der ENERGIE-WASSER-PRAXIS 9/2018, S. 58 – 63, dass langandauernde Bodentemperaturen von 20 Grad und mehr auch die Wassertemperaturen im Versorgungsnetz nach oben treiben würden. Das sei deshalb problematisch, weil Trinkwasser bei Temperaturen über 15 Grad „fade“ schmecken würde und weil die Korrosionsgeschwindigkeit mit steigender Wassertemperatur zunehmen würde.

Die Wassertemperatur hat darüber hinaus Einfluss auf die Viskosität des Wassers, und die Löslichkeit von Gasen (z.B. Chlor und Ozon) nimmt mit zunehmender Wassertemperatur ab. Aus mikrobiologischer Sicht führt eine höhere Trinkwassertemperatur zu einem steileren Gradienten des Bakterienwachstums sowohl bei Reinkulturen als auch bei Mischbiozönosen, wie sie beispielsweise im Biofilm vorzufinden sind“,

heißt es in dem Aufsatz. Aufgrund der Temperaturmessdaten in einem pfälzischen Wasserversorgungsverband erläutern die Autoren die Ganglinien nicht nur im Versorgungsnetz, sondern auch in drei Wassertürmen. In den Wassertürmen könne eine bessere Wärmeisolierung den Anstieg der Temperaturen reduzieren. Für das Versorgungsnetz schlagen die Autoren eine „Anpassung der Verlegetiefe, die Verwendung wärmedämmender Rohrmaterialien und regelmäßige Spülungen des Wasserrohrnetzes“ vor.

Weitere Auskunft über den klimawandelbedingten Anstieg der Trinkwassertemperaturen bei

M. Eng. Matthias Engelfried
RBS wave GmbH, Stuttgart
E-Mail: m.engelfried@rbs-wave.de


Wachsende Unruhe im Netz“

 

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Trinkwasserversorgung waren auch Thema bei einer Sitzung des Arbeitskreises regioWASSER am 10.09.18 in Freiburg. Auf der Sitzung führte ein Wasserwerker aus, dass nicht nur die erhöhten Temperaturen, sondern auch eine „wachsende Unruhe“ in den Versorgungsnetzen zu häufigeren Positivbefunden bei coliformen Keimen führen würden. „Wachsende Unruhe“ könne beispielsweise daraus resultieren, wenn Landwirte auf Grund der langanhaltenden Dürre Standrohre an die Hydranten anschließen, um ihre landwirtschaftliche Kulturen mit künstlicher Bewässerung über die Runden zu retten. Die punktuell hohen Wasserentnahmen aus dem Netz könnten dann zu ungewöhnlich rasanten Änderungen in der Fließgeschwindigkeit führen. Der Biofilm auf den Rohrinnenwandungen könne dann aufgerissen und weggeschwemmt werden – was sich anschließend in Positivbefunden bei den coliformen Keimen bemerkbar machen könne. Die Ansprüche an die Rohrnetzpflege in Zeiten des Klimawandels würden deshalb deutlich zunehmen.

 


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.
Clip-Fisch 2

 
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