Die PFC-Problematik (s. RUNDBR. 1133/3-4) zieht in Deutschland immer weitere Kreise. Angefangen hatte es im Einzugsgebiet der oberen Ruhr, wo Sondermüll als „Bodenverbesserungsmittel“ u.a. in Christbaumkulturen aufgebracht worden war. 2008 wurde dann bekannt, das Perfluorierte Tenside in eine Trinkwassertalsperre ausgesickert waren.
Mit dem PFT-komaminierten Trinkwasser aus der Möhnetalsperre wurde auch Arnsberg versorgt – die Folge unter anderem: Hohe PFT-Konzentrationen in der Muttermilch (s. 851/2-4).
Dann ging es weiter mit zahlreichen PFC-Funden im Grundwasser unter zivilen und militärisch genutzten Flughafenarealen. Dort waren bei Feuerlöschübungen große Mengen von PFC-haltigen Löschschäumen ins Grundwasser versickert (s. 1053/1-2). Komposte mit PFC-haltigen Papierschlämmen beunruhigen TrinkwasserkonsumentInnen seit zwei Jahren in Mittelbaden. Mehrere 100 ha Ackerboden sind mit PFC belastet. Ein Bodenaustausch auf derart großen Flächen ist nicht finanzierbar. Die Wasserwerke in Rastatt müssen deshalb eine Aufbereitungsanlage bauen und sind auf der Suche nach alternativen Trinkwasserbezugsquellen ohne PFC (s. 1107/3-4, 1047/1-2).
Und ebenfalls seit zwei Jahren treiben PFC-Funde im Trinkwasser auch die Menschen im oberbayrischen Landkreis Altötting um.