Wenn die Unkrautvernichtungsmittel eh immer weniger Schlagkraft gegen die Unkrautflora zeigen, stellt sich die Frage, warum man diese Wirkstoffe in Bächen und Flüssen, im Grundwasser und manchmal sogar im Rohwasser der Wasserwerke in Kauf nehmen muss. Tauchen die herbiziden Wirkstoffe in den Entnahmebrunnen der Wasserwerke auf, sind sie bekanntlich nur noch mit großem Aufwand über Aktivkohle und/oder Ozonierung zu eliminieren. Was auf dem Acker nicht mehr wirkt, wirkt zumindest kostentreibend im Wasserwerk.
Die Vorschläge der
Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) zur Reduktion der Resistenzausbreitung – also insbesondere die Rückkehr zu deutlich breiteren Fruchtfolgen – sind Maßnahmen, wie sie im Ökoanbau längst übliche Praxis sind. Enge Fruchtfolgen waren bis jetzt für die konventionellen Ackerbauern gleichermaßen arbeitssparend und gewinnbringend.
Angesichts der Forderung nach wieder breiter werdenden Fruchtfolgen kommt aus Bauernmund sofort die Frage: Wer entschädigt uns für den Mehraufwand? Der Kunde sei nicht bereit, für abwechslungsreichere Fruchtfolgen zu zahlen. Das ist bei einem Marktanteil für Ökoprodukte von unter 10 Prozent zwar leider richtig. Aber angesichts der rasanten Ausbreitung von herbizidresistenten Unkräutern, wird den Ackerbauern gar nichts anderes übrigbleiben, als ihre viel zu engen Fruchtfolgen wieder auszuweiten. In der von der GroKo versprochenen Ackerbaustrategie muss das zu einem wesentlichen Inhalt gemacht werden! -ng-