aktualisiert:
2. Juni 2020
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WasserInBürgerhand!
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BBU-Wasserrundbrief,
12. Mai 2020
Corona-RNA in Kläranlagen als
Covid-19-Frühwarnindikator?
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Durch die systematische Analytik von „Erbmaterial“ aus dem Corona-Virus in repräsentativen Kläranlagen könnte es gelingen, frühzeitig die Verbreitung von Covid-19 in der Bevölkerung nachzuweisen. Als erstes war es in den Niederlanden gelungen, Corona-virale RNA in niederländischen Kläranlagen nachzuweisen. Der Nachweis erfolgte schon eine Woche, bevor klinische Covid-19-Befunde im jeweiligen Kläranlageneinzugsgebiet vorlagen. Wenn man die Methode zur Routine weiterentwickeln könnte, wäre es somit möglich, im Vorfeld eines nahenden Covid-19-Ausbruchs geeignete Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Zudem bekäme man einen guten Überblick über die Ausbreitung von Corona-Viren (SARS-Cov2) in der Bevölkerung. An der Optimierung RNA-Nachweisverfahrens arbeiten Forschergruppen inzwischen in der Schweiz, in Österreich und seit kurzem auch in Deutschland. Ein Statement der Schweizer Forschungsgruppe:
„Wir hoffen, dass wir das Auftreten und die Ausbreitung räumlich und zeitlich deutlich früher, d.h. ein bis zwei Wochen früher erfassen können, als mit Einzeltests an infizierten Menschen, die Symptome zeigen und ins Spital gehen. So könnten die Behörden rascher reagieren.“
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Wie repräsentativ sind die
Corona-RNA-Befunde im Abwasser?
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Infizierte Menschen scheiden Corona-Ribonuklein-säure (RNA) über den Urin und über Stuhl aus, wobei sich im Stuhl besonders viel RNA findet. Die virale RNA ist im Gegensatz zum Virus nicht mehr infektiös, lässt sich aber über die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) auch noch gut im Zufluss von Kläranlagen nachweisen. „Dieser Ansatz“ sei „nicht neu“, berichtete der DLF schon im April 2020
„Generell spiegelt sich im Abwasser einer Kläranlage der Gesundheitszustand der angeschlossenen Kommune wider – zum Beispiel bei Wellen von Hepatitis- oder Noroviren.“
Eine derzeit noch offene Frage sei, ob die Konzentration von Corona-RNA im Abwasser Rückschlüsse auf die Zahl der Infizierten im Kläranlageneinzugsgebiet zulässt. Dazu müsste man u.a. wissen, wie sich die Virenmenge im Stuhl im Verlauf der Krankheit ändert? Und: Ist diese Menge für alle Menschen ungefähr gleich groß? Erste Ergebnisse würden lt. DLF darauf hinweisen, dass es hier große individuelle Unterschiede geben würde. Die interdisziplinäre Schweizer Forschungsgruppe erwartet, dass man immerhin so weit kommen wird, wenige Erkrankungsfälle unter 100.000 Gesunden zu erkennen.
Tatsächlich hat man es in der Schweiz hinbekommen, in Lugano bei nur einem nachgewiesenen Erkrankten und in Zürich bei nur sechs Erkrankten Ende Febr. 2020 ein Signal im Abwasser der jeweiligen Kläranlage zu detektieren. Um das Verfahren weiterzuentwickeln sei es zudem wünschenswert, wenn die Wissenschaftler von den Gesundheitsbehörden Zugang zu den georeferenzierten Fallzahlen bekämen, um die RNA-Befunden im Abwasser abgleichen zu können. Um das Abwasser als „Frühwarnsystem“ für Covid-19 nutzen zu können, müsse man in der Schweiz „ein Netz mit strategisch ausgewählten Kläranlagen“ aufbauen.
„Wenn wir dann den roten Knopf drücken, schicken diese Proben in die Labors, wo sie rasch untersucht werden können. Als Beispiel in Anlehnung an die Zahl 19 vom Covid-19: Mit Proben von 19 großen Kläranlagen, geografisch gut über die Schweiz verteilt, könnten wir das Abwasser von rund 2.5 Millionen Leuten analysieren“,
heißt es in einem im „europaticker“ wiedergegebenen SRF1-Interview vom 31.03.20 mit einem der Schweizer Wissenschaftler. Würden die Proben rasch analysiert, „könnte ein Wiederanstieg von Infektionen während des Exits aus dem Lockdown wohl früher erkannt werden als über klinische Tests bei den Betroffenen“.
In Wien will man verschiedene Abwasserstränge des Kanalnetzes untersuchen lassen, um damit auch für einzelne Teile Wiens belastbare Ergebnisse zu erzielen. Neueste Erkenntnisse würden zeigen, dass die Ausscheidungen viraler RNA unabhängig von Krankheitssymptomen erfolgen. „Die Abwasseranalysen könnten damit auch die berühmte ,Dunkelziffer‘ der insgesamt Infizierten mit abbilden“, hofft man im Abwasserbetrieb der österreichischen Hautstadt. Weitere Auskunft zu den Wiener Forschungsarbeiten gibt es bei
Herrn Karl Wögerer - Leiter Stabsstelle
Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation
ebswien hauptkläranlage Ges.m.b.H.
E-Mail: k.woegerer@ebswien.at
Auch in Deutschland soll ab Mitte Mai das Abwasser auf 20 Kläranlagen auf Corona-RNA-Fragmente untersucht werden. Beteiligt an dem Forschungsprojekt sind u.a. Kläranlagen in Leipzig, Köln und beim Eifel-Rur-Wasserverband. Angenommen wird, dass man mit dem Corona-Monitoring von 900 Kläranlagen in Deutschland das Ausbruchsgeschehen bei 80 % der Bevölkerung frühzeitig erfassen kann. Welche Herausforderungen dabei aber noch zu bewältigen sind, können RUNDBR.-LeserInnen in einer DWA-Pressemitteilung vom 08.05.20 unter
https://de.dwa.de/de/presseinformationen-volltext/ufz.html
nachlesen.
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Corona und die Trinkwasserversorgung
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Corona hat in der Siedlungswasserwirtschaft Spuren hinterlassen und zahlreiche Fragen aufgeworfen. Dazu gehörte als erstes die Besorgnis, dass das Corona-Virus möglicherweise auch über das Trinkwasser übertragen werden könnte. Diesbezüglich hatte das Umweltbundesamt (UBA) aber schnell Entwarnung gegeben: Die Übertragung über das Trinkwasser sei „unwahrscheinlich“ - denn:
„Leitungswasser ist sehr gut gegen alle Viren, einschließlich des neuartigen Coronavirus, geschützt und kann bedenkenlos getrunken werden. Die Trinkwasseraufbereiter sorgen in einem mehrstufigen Verfahren dafür, dass möglichst alle Krankheitserreger und Schadstoffe aus dem Wasser entfernt werden.“
In einer etwas ausführlicheren Stellungnahme des UBA unter
https://kurzelinks.de/2ol9
heißt es in der Zusammenfassung u.a.:
„Die Morphologie und chemische Struktur von SARS-CoV-2 ist anderen Coronaviren sehr ähnlich, bei denen in Untersuchungen gezeigt wurde, dass Wasser keinen relevanten Übertragungsweg darstellt. Diese behüllten Viren zeigen im Wasser verglichen mit Enteroviren eine geringere Persistenz und sind leichter zu inaktivieren als Noro- oder Adenoviren. Auch das Risiko einer direkten Übertragung von Coronaviren über Faeces infizierter Personen erscheint gering, bis heute ist kein Fall einer fäkal-oralen Übertragung des Virus bekannt.“
Mehrere Wasserversorger und Wasserverbände haben ausführliche Fragen-Antworten-Kataloge zu Corona und (Ab-)Wasser auf ihre Homepages gestellt - beispielsweise der Wasserverband Eifel-Rur unter
https://wver.de/2020/03/19/corona-buergerinformation/
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Corona und die Abwasserreinigung -
Folgen der Klopapierhamsterkrise
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Indirekt hatte das Corona-Virus unerwartete Auswirkungen auf die Abwasserreinigung. Angefangen hatte alles am 19. März 2020 mit einer viel beachteten Meldung aus der südhessischen Kläranlage Mörfelden-Walldorf: „Wegen Corona-Home Office: Kläranlage verstopft“ wurde in den Medien getitelt. Wegen der Schließung von Büros und Produktionsbetrieben sowie wegen einer vermehrten Home Office-Tätigkeit würden tagsüber weniger Menschen in den Metropolen (wie beispielsweise in Frankfurt) arbeiten - sondern zu Hause in den Gemeinden in den Speckgürteln um die Metropolen bleiben. Dadurch käme es nicht nur zu einem erhöhten Abwasseranfall auf den dortigen Kläranlagen - viel schlimmer sei es, dass die Menschen wegen der „Klopapierhamsterkrise“ ersatzweise Feuchttücher, Tempos, Küchenrollenpapier und Einmalwaschlappen benutzen würden. Und diese Faser- und Vliesstoffe führen in den Abwasserpumpen zu Verzopfungen, was die Pumpen letztendlich zum Stillstand bringt.
Nach der Erstmeldung aus Mörfelden-Walldorf wurde von den Lokal- und Regionalzeitungen quer durch die Republik das Thema dankbar aufgegriffen und der Klärmeister vor Ort zu den Folgen der „Klopapierhysterie“ interviewt. Fast keine Zeitung, die ihren Lesern nicht ein Foto von einem „Ekel-Mix“ aus verzopften Feuchttüchern präsentierte. Und tatsächlich ist es eine Zumutung, für die ohnehin wegen der Corona-Prophylaxe ausgedünnten Mannschaften der Kanalbetriebe, die lahmgelegten Pumpen zu zerlegen und die miteinander verdrillten Feuchttücher samt zahlreicher anderer Hygieneprodukte und Abwasserinhaltsstoffe zu entnehmen.
Immerhin hatte die Corona-Krise den Vorteil, dass bundesweit die Feuchttuchproblematik in die Öffentlichkeit gerückt wurde. Denn die Lahmlegung von Pumpen durch verzopfte Feuchttücher ist auch ohne Corona ein Dauerproblem bei vielen kleinen und mittelgroßen Kläranlagen- und Kanalbetreibern. Bei Großkläranlagen „fressen“ die mächtigen Pumpwerke auch die Feuchttücher, die dann aber im Rechen im Einlauf zur Kläranlage hängen bleiben - und damit die Entsorgungskosten hochtreiben. Landauf und landab wurde deshalb gemahnt, trotz der grassierenden Klopapierkrise keine Feuchttücher und Einmalwaschlappen über die Kloschüssel zu entsorgen.
Der Bürgermeister der mittelhessischen Gemeinde Lich ging noch einen Schritt weiter:
"Sollte sich das Problem bei den Kläranlagen aber weiter verschärfen, müssten wir die Leiter von Supermärkten bitten, Feuchttücher aus dem Sortiment zu nehmen",
wurde Dr. Julien Neubert am 25.03.20 von dpa zitiert. „Der intakte Betrieb des Abwassernetzes stehe auf dem Spiel“.
[Verwunderlich ist, dass die Abwasserwirtschaft, also die Kanal- und Abwasserbetriebe sowie ihre Verbände - insbesondere die DWA - die seit Jahren steigenden Betriebserschwernisse durch Feuchttücher einfach so hinnehmen. Noch nie hat man davon gehört, dass die Abwasserwirtschaft von der Politik wirksame Schritte gegen die Produzenten und Inverkehrbringer von Feuchttüchern verlangt hätte. Man begnügt sich mit Aufklärungskampagnen, die weitgehend unwirksam bleiben - vgl. RUNDBR. 1103/1-2, 1099/4, 1032/1-3, 990/1.]
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Zu wenig Schutzmaterial für das
Kläranlagen- und Kanalpersonal?
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In den einschlägigen Newslettern wurde dem Kläranlagen- und Kanalpersonal einmal mehr eingeschärft, sich unbedingt der ohnehin üblichen Schutzmaßnahmen zu befleißigen. Als besonders kritisch wurden Arbeiten in Bereichen eingestuft, in denen es zur Bildung von Aerosolen komme. Dort stattfindende Wartungsarbeiten solle man besser verschieben. Leichter gesagt als getan: Zur Sicherstellung des Kanalbetriebes müssen die durch Feuchttuch-Verzopfungen lahmgelegten Pumpen zeitnah repariert werden. Kontakt mit kontaminiertem Abwasser lasse sich dabei nicht vermeiden. Umso wichtiger sei es, sich ganz konsequent an die Vorschriften zum Arbeitsschutz zu halten. Aber diesbezüglich stellt sich das im gesamten Gesundheitssektor herrschende Problem, wie man den Nachschub an Schutzkleidung und Schutzmasken sicherstellen könne. Schutzanzüge der Schutzklasse 3 seien kaum noch zu bekommen, heißt es in den Reihen der Abwasserwerker. Und bei Atemmasken der Klasse FFP3 müsse man schon jetzt mit längeren Lieferzeiten rechnen. Auch die DWA mahnte, dass die Lieferketten für Atemschutz, Einwegschutzanzüge und Desinfektionsmittel
„aktuell aber zum Teil unterbrochen“ seien. „Abwasserentsorgungsunternehmen melden verstärkt Probleme bei der Beschaffung dieser für die Arbeitssicherheit unerlässlichen Artikel.“
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Corona: Desinfektionsmittel-
schwemme in der Kläranlage?
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Thematisiert wurde in den Medien auch die Frage, ob der verstärkte Einsatz von Desinfektionsmitteln in den Haushalten und in den Gesundheitseinrichtungen in der Corona-Krise die Biologie der Kläranlage beeinträchtigen könnte. Darüber wurde aber nur in seltenen Einzelfällen berichtet. Zur ohnehin fragwürdigen Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Desinfektionsmitteln in den Privathaushalten zitierte die Schwäbische Zeitung am 15. März 2020 den Mikrobiologen Markus Egert von der Hochschule Furtwangen: Normale Allzweckreiniger oder Kloreiniger würden das Corona-Virus „sehr gut“ inaktivieren. Die Schwäbische Zeitung schreibt weiter:
„Selbst wenn man eine erkrankte Person in der Familie hat, reicht das normale Putzen also aus. Beim hochansteckenden Norovirus sollte man allerdings Waschbecken und Toiletten, die der Erkrankte benutzt hat, desinfizieren. ‚Auch beim Coronavirus ist es sinnvoll, sich die Hände oder auch die Türklinken zu desinfizieren, nachdem ich mit einer erkrankten Person Kontakt hatte‘, sagt Markus Egert. Allerdings ist im familiären Umfeld die Ansteckung oft schon passiert, bevor eine Krankheit überhaupt ausbricht. Vorbeugend braucht zu Hause aber keiner Desinfektionsmittel zu verwenden. ‚Normale Seife zum Händewaschen und normale Reiniger bieten ausreichend Schutz‘, sagt Markus Egert.“
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Wegen Corona fehlt Kläranlagen
und Wasserwerken der Absatz
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Abwassergebühren werden u.a. auf der Basis der zu erwartenden Abwassermengen kalkuliert. Und Wasserversorgungsunternehmen kalkulieren analog mit dem prognostizierten Trinkwasserabsatz. Die betriebswirtschaftlichen Kalkulationen geraten aber Durcheinander, wenn auf einmal viel weniger Abwasser kommt als vorausgesetzt und wenn das Wasserwerk deutlich weniger Trinkwasser liefern muss als prognostiziert. Durch Corona ist beides eingetreten. Beispielsweise in den Kurorten an der Ostseeküste und auf den Inseln in Mecklenburg-Vorpommern oder in Schleswig-Holstein. Durch das Tourismusverbot im April und Mai 2020 erreichten Wasserabsatz und Abwasseraufkommen bei weitem nicht das Ausmaß wie es für den Auftakt der Tourismussaison an Ostern zu erwarten war. So titelten beispielsweise die Lübecker Nachrichten am 17.04.20 „Fehmarn/Sierksdorf Keine Urlauber: Ostholsteins Klärwerke laufen auf Sparflamme“.
Inwieweit sich die jetzt schon aufgelaufenen Millionenverluste auf die Gebührenkalkulation im nächsten Jahr auswirken werden, wird entscheidend davon abhängen, wie sich die Tourismussaison in Coronazeiten weiterentwickeln wird. Falls es tatsächlich zu einem „Deutschland-Boom“ im Tourismus kommen sollte, könnte das bisher aufgelaufene Defizit vielleicht noch ausgeglichen werden. Anderenfalls könnte es noch viel schlimmer kommen. Die Auswirkungen der Coronakrise auf den Trinkwasserabsatz und das Abwasseraufkommen sind auch Thema im Wasserblog von Siegfried Gendris - nachzulesen seit dem 10.05.20 unter
https://kurzelinks.de/1c03
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Corona hemmt die Novelle des Abwasserabgabengesetzes
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Betroffen von Corona sind auch Wasser- und Abwasserbetriebe mit großen industriellen Wasserkunden. Dazu haben sich die kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden, Gunda Röstel, und der technische Geschäftsführer, Rolf Strothteicher, in einem Interview mit dem Newsletter der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) am 08.04.20 geäußert - Tenor: "Uns drohen erhebliche Marktrisiken durch Produktionseinschränkungen oder Schließungen." Die beiden Geschäftsführer wünschen sich von der Politik mehr Unterstützung bei der bevorzugten Belieferung von Abwasserbetrieben mit Schutzmasken und Chemikalien. Gunda Röstel nutzte als leidenschaftliche Gegnerin des Abwasserabgabengesetzes (AbwAG, s. RUNDBR. 1150/3-4) das Interview einmal mehr, um die anstehende Novelle des AbwAG in Frage zu stellen: Die Coronakrise würde es erfordern,
„dass neue Gesetzesvorhaben, deren Wirkweise und Sinnhaftigkeit noch zu diskutieren ist, mit besonderer Sensibilität zu behandeln sind. In unserem speziellen Fall wäre es beispielsweise ein völlig falsches Signal, wenn wir über die angezeigte Reform des Abwasserabgabengesetzes deutliche Gebührenerhöhungen im mittelfristigen Zeitraum anzeigen müssten.“
Wie EUWID-WASSER UND ABWASSER berichtete, ist mittlerweile - angeblich wegen Corona - die politisch besonders heikle Neufassung des Abwasserabgabengesetzes vorerst auf die lange Bank geschoben worden.
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Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet
regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge.
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