Produktion von „grünen Wasserstoff“:
Ökologische Folgen in (semi-)ariden Regionen?
Die LINKS-Fraktion hatte in ihrer Kleinen Anfrage 19/18122 v. 25.03.20 „Ökologische Folgen und Kosten der Wasserstoffwirtschaft“ u.a. folgende Fragen gestellt:
15. Inwieweit könnten sich Wasserverfügbarkeit und Wassermangel als Engpass bei der Bereitstellung des Wasserstoffbedarfs für Deutschland (und der EU insgesamt), in den avisierten Lieferregionen (Südeuropa, Maghrebländer, Westafrika und überseeische Regionen mit großer Windhöffigkeit) herausstellen?
16. Mit welchen gewässerökologischen Problemen ist zu rechnen, wenn an küstennahen Standorten von Elektrolyseanlagen der Wasserbedarf mit Meerwasserentsalzungsanlagen gedeckt werden soll – beispielsweise bei der Rückleitung der aufkonzentrierten Salzsohle in die Küstengewässer?
17. Inwiefern könnten sich durch zusätzliche Meerwasserentsalzungsanlagen Gewässerökologieprobleme verschärfen, die schon jetzt vielfach mit der bisherigen Zahl von Meerwasserentsalzungsanlagen verbunden sind?
18. Welche Herausforderungen ergeben sich in den derzeit diskutierten Lieferregionen für „grünen Wasserstoff“ voraussichtlich durch die Reinigung der bei der Elektrolyse und der Methanisierung bzw. bei der Methanolgewinnung entstehenden Abwässer? Welche zu entsorgenden Stoffe fallen dabei an?
19. Welche Vorstellungen bestehen, um bei PV-gestützten Elektrolyseanlagen an küstenfernen Wüstenstandorten (beispielsweise in den Maghreb-staaten oder Westafrika, siehe Beispiel Niger in den Vorbemerkungen) den Wasserbedarf decken zu können?
20. Welche Nutzungskonkurrenzen zwischen der Trinkwasserversorgung der ansässigen Bevölkerung, dem Bewässerungsbedarf der dortigen Land-wirtschaft und ggf. auch dem Wasserbedarf von grund- und oberflächen-wasserabhängigen Biotopen in diesen Regionen könnten sich durch große Elektrolyseanlagen ergeben?