Corona im Gesundheitsamt: Niemand mehr da, der die Wasserwerke kontrolliert
„Dass die Gesundheitsämter immer noch am absoluten Limit arbeiten“ wird im Editorial des Hygiene-Newsletters 1/2022 des baden-württemberg-ischen Berufsverbandes der Trinkwasserhygieneinspektoren beklagt – und weiter:
„In den meisten Ämtern können noch immer nicht, die von Gesundheitsämtern zu erwartenden Pflichtaufgaben des ÖGD [Öffentlicher Gesundheitsdienst] vollumfänglich wahrgenommen werden.
Viele Kollegen haben Doppel- und Dreifachfunktionen, womit versucht wird, die gesetzlichen Aufgaben [gemeint ist die Überwachung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht] nicht ganz aus den Augen zu verlieren.
Wie lange man diesen Belastungen noch Stand halten kann, stellt sich besonders im Hinblick auf die noch zu erwartenden, zusätzlichen Aufgaben.
Wir erfahren immer häufiger, dass KollegInnen und MitarbeiterInnen aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten oder sich völlig anderen Aufgaben widmen um nicht gesundheitliche Folgeerkrankungen zu erleiden.
Ich möchte hiermit erneut allen Trinkwasserversorgern im Land danken, dass trotz der geringen Präsenz der Gesundheitsämter es bisher während der Coronakrise zu überschaubaren, handlungsbedürftigen Maßnahmen im Rahmen der Trinkwasserbereitstellung gekommen ist. Das ist ein Beweis dafür, dass diese wichtigen Aufgaben mit hoher Eigenverantwortung wahrgenommen werden.“