aktualisiert:
24. Januar 2024

 

 

 


 

 

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief Nr. 1213, 2. Januar 2024

 

Kaliforniens Ausweg aus der Dürre:
Abwasser zu Trinkwasser!

 

Die kalifornische Wasserwirtschaftsverwaltung hat Ende Dezember 2023 grünes Licht gegeben, um kommunales Abwasser in großem Umfang zu Trinkwasser aufzubereiten. Was in sieben US-Städten, in Singapur und in Windhoek (Namibia) bereits seit vielen Jahren praktiziert wird, soll künftig auch in Kalifornien die Versorgungssicherheit mit Trinkwasser für Millionen Menschen gewährleisten.

Durch den jetzt vom kalifornischen State Water Resources Control Board verabschiedeten Plan, soll den Wasserversorgungsbetrieben der Zugang zu Abwasser erleichtert werden. Denn um das immer wertvollere Abwasser konkurriert in dem dürregeplagten „Sonnenstadt“ auch zunehmend die Landwirtschaft.

Um Vorbehalte skeptischer TrinkwasserkonsumentInnen gleich mal aus dem Weg zu räumen, betonte der State Water Resources Control Board, dass das Abwasser nach allen Regeln der Kunst aufbereitet würde. Als letzte Stufe soll nach einem mehrstufigen Aufbereitungsprozess eine Hygienisierung mit UV-Licht erfolgen. Es wird erwartet, dass in den kalifornischen Kommunen bis zu 15 Prozent des Trinkwasserbedarfs durch hochwertig aufbereitetes Abwasser gedeckt werden könnte. In den (a-) sozialen Netzwerken, in denen die kalifornische Entscheidung kurz vor Weihnachten 2023 breit geteilt wurde, fand sich ergänzend die Mitteilung, dass der US-Staat Colorado bereits eine entsprechende Regulierung getroffen habe. Florida und Arizona würden ebenfalls darüber nachdenken, kommunales Abwasser für die Aufbereitung zu Trinkwasser freizugeben.

Wer auch hierzulande an den Details zum groß angelegten Programm zur Aufbereitung von Abwasser zu Trinkwasser in Kalifornien interessiert ist, findet umfangreiche Unterlagen auf der Homepage
https://www.waterboards.ca.gov/water_issues/programs/recycled_water/

 


Kalifornien: "toilet to tap“ ist
like turning Taylor Swift into Adele“

Lustig sind einige von den vielen 1000 Kommentaren unter der Instagram-Meldung zum groß angelegten Plan in Kalifornien, aufbereitetes Abwasser für Trinkwasserszecke zu nutzen.cDass das Thema die Menschen bewegt, erkennt man daran, dass der Instagram-Beitrag über die Entscheidung in Kalifornien unter
https://kurzelinks.de/geik
in kurzer Zeit mehr als 120.000mal geteilt und vieltausendfach kommentiert wurde.

So fragt ein User, wo denn das Problem sei? „The same water we drink is the same water dinosaurs pissed in.“ Ein anderer User meint demgegenüber: „Das ist Grund Nr. 4875, um Kalifornien endlich den Rücken zu kehren.“ Dazu passend folgender (schwer übersetzbarer) Kommentar: „California took a$$ to mouth to a whole new level.“

In mehreren Kommentaren wird auch befürchtet, dass durch den „Genuss“ von aufbereitetem Abwasser die Krebsrate in Kalifornien steigen könnte. Gewarnt wird zudem, dass infolge einer Havarie in den Abwasseraufbereitungsanlagen ein großer Seuchenausbruch die Folge sein könnte.

Ein User stellt die Frage, warum man nicht stärker auf die Meerwasserentsalzung zurückgreifen wolle. Im Vergleich zur mehrstufigen Abwasseraufbereitung sei die Meerwasserentsalzung auch nicht energieaufwendiger – dafür aber vor allem sehr viel appetitlicher.

 

 


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.
Clip-Fisch 2

 
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