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2. März 2008

 

 

 

 

 

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BBU-Wasserrundbrief, 5.1.2008

 

Professionelles Kleinkläranlagen-Management im Contracting-Modell

 

 

Alt hergebrachte Hauskläranlagen waren aufgrund fehlerhaften Baus und schlechter Wartung bislang das Letzte: Der Siff floss wegen unvollständig ablaufender anaerober Umsetzungsprozesse hintern oft gewässerschädigender raus als die Brühe vorn in die Kleinkläranalagen reingeflossen war.

Der Lippeverband versucht jetzt in einem Pilotprojekt, diesem unhaltbaren Zustand ein Ende zu bereiten – und gleichzeitig ein neues Geschäftsfeld zu beackern.

Unter der Überschrift "Abwasserentsorgung einer Streusiedlung mit MBR-Kleinkläranlagen im Rahmen eines Contracting-Modells" berichten HARALD HIESSL ET AL. In der KA ABWASSER/ABFALL 12/07 (S.1238-1244) wie der Lippeverband in einer Strusiedlung in der Nähe von Unna den dortigen Hausbesitzern im Rahmen eines Contracting-Modells supereffiziente Membrankläranlagen vorfinanziert sowie im Rahmen eines Betreibermodells den Betrieb und die Wartung der Anlagen übernahm.

Um die anfänglich äußerst misstrauischen Hausbesitzer von den Vorteilen der Membrananlagen zu überzeugen, wurde von Beginn an ein breit angelegter Partizipationsprozess gestartet. Dabei wurde den Hausbeistzern zunächst erläutert, dass ihre bestehenden Kleinkläranlagen allesamt nicht mehr dem Stand der Technik entsprachen und welche Alternativen in Frage kommen würden. Beim letztlich zustande gekommenen Contractor-/Betreibermodell zahlen die Hausbesitzer im Mittel für eine Vier-Einwohner-Anlage 205 Euro im Quartal und für eine 8-EW-Anlage 235 Euro. Am Ende der Vertragslaufzeit von zehn Jahren gehen die Anlagen in den Besitz der Hausbeitzer über. Zu diesem Zeitpunkt steht es den Haus-/Grundstücksbesitzern dann frei, erneut einen Betreibervertrag mit dem Verband zu schließen oder die Anlage in eigener Verantwortung weiter zu betreiben.

Um einen sicheren Betrieb der Membrankläranlagen in der abgelegenen Streusiedlung zu gewährleisten sind die Anlagen mit einer Datenfernübertragung mittels Mobilfunkt ausgerüstet:

"Jede Anlage überträgt täglich die Betriebsstunden und weitere Betriebsparamenter an eine in der Nähe gelegene Kläranlage des Lippeverbandes, von wo aus die Wartung der Kleinkläranlagen organisiert wird. Auch Störmeldungen werden automatisch zur Warte abgesezt, so dass dort entsprechende Schritte veranlasst werden können."

Der Lippeverband bietet den zumeist betagten Hausbesitzern somit einerseits ein "Rundum-Sorglos-Paket" und professionaliert andererseits den bislang in vielen Fällen stümperhaft geführten Betrieb der Kleinkläranlagen.

Weitere Auskunft zu diesem hoffentlich Schule machenden Projekt:

Herrn Dipl.-Ing. Martin Hetschel
Lippeverband
Kronprinzenstr. 24
45128 Essen
E-Mail: hetschel.martin@eglv.de

 


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.

 

 
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