Kleinkläranlagen
werden bei den Wasserwirtschaftsverwaltungen wohl erst dann mehr
Akzeptanz finden, wenn das Überwachungsdesaster grundlegend
beendet werden kann.
Wir regen deshalb
an, folgenden Vorschlag zu diskutieren:
Es wird ein herstellerunabhängiger „Kleinkläranlagen-TÜV“ gegründet,
der lt. Statut ohne Gewinnerzielungsabsicht seinen Überwachungsaufgaben
nachgehen muss. Dieser „Kleinkläranlagen-TÜV“ bekommt
das Monopol zur Überwachung der Kleinkläranlagen.
Zu diskutieren
wäre, ob jedes Bundesland eine eigene Überwachungsorganisation
bekommt - oder ob der „Kleinkläranlagen-TÜV“ ein
bundesweites Monopol erhalten soll.
Zu klären
wäre
ferner, ob ein derartiges Monopol auf Länder- bzw. auf
Bundesebene gegen die Wettbewerbskriterien der EU verstößt.
Im „Aufsichtsrat“ des „Kleinkläranlagen-TÜVs“ könnten
(paritätisch) die Hersteller, Betreiber, Behörden
und Umweltverbände vertreten sein.
Die Kosten für
den „Kleinkläranlagen-TÜV“ werden über
eine jährliche Pauschale von den Betreibern der Kleinkläranlagen
aufgebracht.
Stellen die MitarbeiterInnen
des Kleinkläranlagen-TÜVs
im Rahmen ihrer Überwachungstätigkeit Mängel
an der Anlage fest, werden umgehend der Wartungsservice
des Herstellers
sowie die Behörden informiert. Der „Kleinkläranlagen-TÜV“ prüft
sodann, ob nach der Wartung die Anlage wieder ordnungsgemäß läuft.
Anderenfalls können von den Behörden gegen
den Betreiber und/oder den Wartungsservice Bußgelder
verhängt
werden.
Ein „Kleinkläranlagen-TÜV“ mit
Biss könnte
gegenüber den Wasserwirtschaftsverwaltungen die
Gewähr
dafür geben, dass Kleinkläranlagen nicht
nur nach dem Stand der Technik gebaut, sondern tatsächlich
auch nach dem Stand der Technik betrieben werden. Von
der damit
verbun-enen
größeren
Akzeptanz von Kleinkläranlagen könnten alle
profitieren: Potenzielle Betreiber hätte deutlich
größere
Chancen, dass ihre beantragte Kleinkläranlage
genehmigt wird, die Hersteller könnten ungleich
mehr Anlagen als bislang verkaufen und die Öffentliche
Hand könnte sich die exorbitant teure Bezuschussung
von Kanallösungen
in vielen Fällen ersparen.
Die
Meinungen aus der Leserschaft des RUNDBRIEFs zu diesem Vorschlag
würden
uns sehr interessieren!