aktualisiert:
27. Dezember 2010
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Recht
und Unrecht |
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WasserInBürgerhand!
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BBU-Wasserrundbrief,
10.9.2010
Sachsen-Anhalt
will Zahl der Wasser- und Abwasserverbände halbieren
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Die demographischen
Veränderungen, insbesondere die Abwanderung, treiben auch
in Sachsen-Anhalt die Kosten für die Wasserver- und die Ab-wasserentsorgung
nach oben. Davon betroffen sind die GebührenzahlerInnen, deren
Abwasser in 62 Abwasserzweckverbänden gereinigt wird. Der
Magdeburger Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. HERMANN ONKO
AEIKENS Ende August 2010:
„Wenn
sich diese Zahl halbiert, sind wir einen großen Schritt
weiter. Denn größere Verbände können in der
Regel kostengünstiger arbeiten, das schlägt sich dann
auch in den Kosten nieder.“
Zwar
würde im Abwasserbereich die Belastung für die
BürgerInnen
in Sachsen-Anhalt mit 133 Euro unter dem Bundesdurchschnitt
von 145 Euro liegen. Auch die Trinkwasserpreise seien mit
93 Euro pro
Einwohner und Jahr unter dem bundesdeutschen Durchschnitt
(95 Euro) angesiedelt. Es würde jedoch große
regionale Unterschiede geben. Nach Meinung von AEIKENS
seien die Effizienzreserven in der
Trinkwasserver- und in der Abwasserentsorgung „bei
weitem nicht ausgeschöpft“.
„Hier
müssen wir Potentiale erschließen, denn wir müssen
Sorge dafür tragen, dass den Bürgern Kostensteigerungen
möglichst erspart bleiben.“
Vorstellungen
zu den angestrebten „schlankeren“ Strukturen
würden in ein Leitbild einfließen, das
derzeit im Ministerium erarbeitet werde. AEIKENS
sagte, das Leitbild solle die Zusammenführung
der kommunalen Pflichtaufgaben der öffentlichen
Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung unterstützen.
Berücksichtigt
würden die demografische Entwicklung und die
finanziellen, technischen und organisatorischen
Rahmenbedingungen künftiger
Jahre. Im Magdeburger Umweltministerium will man
den Wasser- und Abwasserverbänden zunächst
noch Zeit für freiwillige
Zusammenschlüsse geben. AEIKENS weiter:
„Dieser
freiwilligen Phase möchten wir noch Zeit bis
Ende 2013 einräumen. Dann greift das Leitbild.“
(Quelle:
agrar-presseportal.de)
Weitere Informationen zum
Eindampfen der sachsen-anhaltinischen Wasser-
und Abwasserverbände:
Herr Detlef Thiel
E-Mail: PR@mlu.sachsen-anhalt.de
Die
Strukturprobleme der
ostdeutschen Wasserwirtschaft
In
den Nachwende-Euphorie war nach der Zerschlagung
der 15 großen Volkseigenen
Wasser- und Abwasserbetriebe („VEB WAB“) im Zuge der damals erfolgten
Rekommunalisierung jeder Bür-germeister bemüht, eigene Wasser- und
Abwasserbetriebe zu gründen. Die Folge war eine - nicht in jedem Fall
positive - Vielzahl kleinster Wasserversorgungen und Abwasserentsorgungen.
Die dann erfolgte
Zusammenführung zu Wasser- und Abwasserverbänden brachte Strukturen
hervor, die unter den speziellen Bedingungen der Ex-DDR wirtschaftlich kaum
lebensfähig waren – so auch in Sachsen-Anhalt:
Im
Jahr 1994 gab es in Sachsen-Anhalt noch 106
Zweckverbände als Aufgabenträger
der Abwasserbeseitigung. Bis Anfang 2010
hat sich diese Zahl auf 62 reduziert.
Von diesen 62 Zweckve-bänden
arbeiten noch 47 mit eigenen Geschäftsführungen. In der öffentlichen
Wasserversorgung gibt es noch 73 sogenannte Versorgungseinheiten, die von
Zweckverbänden,
von den Gemeinden selbst oder durch kommunale und privatrechtliche Unter-nehmen
betrieben werden.
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Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet
regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge.
Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.
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