"Brüssel
gleicht einem Vulkan, bei dem man ständig mit Liberalisierungseruptionen
rechnen müsse. Allerdings habe sich in den letzten Monaten
die eruptive Gefahr deutlich verringert."
Mit diesem
bildhaften Vergleich leitete Dieter Bongert, Vizepräsident
des Bundesverbandes der Deutschen Gas- und Wasserwirtschaft
(BGW), sein Grundsatzreferat auf der diesjährigen Wasserfachlichen
Aussprachetagung ein. Auf der Stuttgarter Zusammenkunft der
Wasserwerkdirektoren mahnte der BGW-Vizechef am 2. März
2004 dazu, dass man gegenüber dem "Brüsseler
Liberalisierungswahn" Ruhe an den Tag legen müsse.
Bei aller Wettbewerbsdynamik, die die EU-Kommission an den
Tag lege, dürfe man sich keines vorauseilenden Gehorsams
gegenüber Brüssel befleißigen.
Besonders
problematisch sei im letzten Jahr das Grünbuch der EU-Kommission
zur Daseinsvorsorge ("Dienstleistungen von allgemeinem
wirtschaftlichen Interesse") gewesen. Mit dem Grünbuch
habe die Kommission versucht, das Machtgefüge zwischen
den Mitgliedsstaaten und der Kommission in Frage zu stellen.
In den unterschiedlichsten Reaktionen der 300 Einwender zum
Grünbuch gab es einen gemeinsamen Punkt: "Kein Kompetenzzuwachs
für die EU-Kommission".
Erfreulich
sei es auch gewesen, dass das EU-Parlament am 14.1.2004
eine klare Absage an eine Wasserliberalisierung formuliert
habe. [...]
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