aktualisiert:
12. August 2005

 

 

 

 

 

 

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  Untersuchungen  


WasserInBürgerhand!

 

Der E.on-Konzern

Auszug aus dem Weed Arbeitspapier
"Sprudelnde Gewinne? – Transnationale Konzerne im Wassersektor und die Rolle des GATS"
von Christina Deckwirth

Bonn, Februar 2004
ISBN 3-939383-03-4
Email: weed@weed-online.org
www.weed-online.org

 

E.on und Gelsenwasser gehören nicht zu den größten transnationalen Wasserkonzernen. E.on übertrifft zwar mit seiner Kundenzahl und seinem Jahresumsatz die drei größten Player, doch die internationalen Aktivitäten des Konzerns konzentrieren sich auf die Bereiche Energie und Gas. … In Deutschland ist E.on dennoch fast flächendeckend im Wassermarkt aktiv. […]

 

Weltweite Expansion geplant
 

 

Genau wie bei RWE liegt der Ursprung der E.on AG im Energiesektor. E.on ging aus einer der großen Fusionen der letzten Jahre hervor: Aus der VEBA und der VIAG entstand ein riesiger Energie-Konzern, der auf der Rangliste der größten Konzerne der Welt auf Platz 22 steht, noch vor Sony und Boeing. E.on ist weltweit mit Beteiligungen und Töchtern in 65 Ländern auf allen Kontinenten aktiv. Neben dem Kerngeschäft Energie besitzt E.on auch Anteile im Wassergeschäft, die bis zum Jahr 2003 in der Sparte E.on Aua, mit der Gelsenwasser Ag als größter Tochtergesellschaft zusammengefasst waren. E.on hatte große Vorhaben im Wassersektor: Fusionspläne mit Suez scheiterten erst nach zähen Verhandlungen, auch eine Übernahme des französischen Global Player und weltweit viertgrößten Wasserkonzern SAUR war geplant, kam allerdings aufgrund unterschiedlicher Preisvorstellungen nicht zustande. Schließlich verlagerte E.on seine Fusionsabsichten nicht nur wieder zurück nach Deutschland, sondern auch in einen anderen Geschäftsbereich, nämlich in den Gassektor. Die Fusion von E.on und Ruhrgas sorgte für viel Aufregung und wurde nach Einsprüchen durch das Kartellamt erst durch eine Ministererlaubnis in die Wege geleitet. Dies hatte massive Auswirkungen auf E.on Aqua, denn die Ministererlaubnis war mit der Auflage verbunden, die Gelsenwasser AG zu verkaufen. Im Sommer 2003 bekamen die Städte Dortmund und Bochum den Zuschlag für die Gelsenwasser AG […]


E.on heute: Ein globaler Energiekonzern übernimmt Stadtwerke in ganz Deutschland
 

 

Nachdem sich die E.on Aqua mit dem Verkauf von Gelsenwasser auflöste, ist E.on dennoch weiter im Wassergeschäft aktiv. Im Gegensatz zu RWE hat E.on in ganz Deutschland Anteile an Wasserversorgungsunternehmen: Von Sylt bis zum Allgäu und vom Saarland bis nach Görlitz an der polnischen Grenze ist E.on im Wassersektor präsent. Der Energieriese ist mittlerweile an über 160 Stadtwerken beteiligt, von denen etwa 50 im Wasserbereich aktiv sind. Das Wasserengagement von E.on wird vor allem durch zwei Tochterunternehmen abgewickelt: Die Thüga und die E.on Hanse. Die Thüga, an der E.on einen Anteil von 97 Prozent hält, ist in zahlreichen Städten in verschiedenen Regionen Deutschlands vertreten, wie z.B. in Frankfurt, Nürnberg, Hannover und Freiburg. Die E.on Hanse hält Anteile an 17 Stadtwerken in Schleswig-Holstein und Hamburg sowie der Holstein Hanse und versorgt damit ca. 20 000 (???) Menschen mit Wasser. Damit steht E.on noch vor RWE an der Spitze der privaten Beteiligungen in Deutschland. [...]

 

Was folgt nach dem Lokal-Derby?
 

 

Aus den Entwicklungen von E.on und Gelsenwasser ergeben sich mögliche Szenarien für die zukünftige Wasserversorgung in Deutschland: Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit werden Stadtwerke in ganz Deutschland vom Global Player E.on aufgekauft. Der Konzern legt seine Strategien nicht offen, doch eine Expansion im Wassermarkt bis hin zu einem internationalen Engagement ist nicht auszuschließen. […]

 



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