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10. August 2006
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WasserInBürgerhand!
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Die Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe
–
ein Lehrstück in Neoliberalismus –
1.
Die (über den realen Sozialismus siegreiche) kapitalistische
Ideologie geht von folgenden Grundannahmen aus:
-
Grundüberzeugung: Der
Mensch ist schlecht und denkt nur an sich. Das ist aber gut
so, denn die Summe der (wohlverstandenen)
Individualinteressen ergibt ein effektives und letztlich
für
alle Menschen vorteilhaftes System.
-
Handlungsmaxime: Jeder
versucht mit möglichst
geringem Aufwand den möglichst höchsten Gewinn zu
erzielen (Prinzip der Gewinnmaximierung). Da jeder danach
strebt, den
anderen zu übertreffen und seine Produkte möglichst
konkurrenzfähig auf den Markt zu bringen, erreicht
das System eine maximale Effizienz, nutzt also die
Ressourcen optimal
aus. Das kommt am Ende jedem zu Gute.
-
Aufgabe des Staates: Der
Staat hat die Aufgabe des Schiedsrichters. Er wacht darüber, dass
Regeln eingehalten werden, die er in Form von Gesetzen
festlegt. Er mischt sich aber in den (mit
legalen Mitteln geführten) Konkurrenzkampf
nicht ein (Nachtwächterstaat).
2.
Die heute bestimmenden Politiker haben keine ideologische
Schulung erfahren und kennen die theoretischen Grundlagen
des kapitalistischen
Systems nicht mehr. Diejenigen, die – als ehemalige
Bürger der DDR - (noch) eine ideologische Schulung
erfahren haben, werten sie - wegen der Niederlage „ihres“ Systems
- ab oder wagen nicht, sich auf sie zu berufen, obwohl
sie die Schwächen des Kapitalismus nunmehr glaubhaft
am eigenen Leib erfahren.
Die Grundlagen des kapitalistischen Systems erfahren die heutigen
Politiker im konkreten Tagesgeschäft. Was sie dabei als
Erkenntnis herausfiltern, formuliert sich zumeist in einfachsten Überzeugungen:
-
Die öffentliche Verwaltung
ist ineffektiv
(Wofür es tatsächlich zahlreiche Beispiele
gibt, die sie auch erfahren, während die Pleiten
und Fehlentscheidungen in der Wirtschaft ihren eigenen
Erfahrungsbereich nicht berührt – und
für den sie auch keine Verantwortung
haben.)
-
Private wirtschaften besser
(„Politiker machen die Erfahrung, dass
Private eine zu erbringende Leistung oft zu
einem geringeren Preis anbieten
als die Öffentliche Verwaltung. Das
ist immer dann der Fall, wenn der Private
die Leistungen durch Menschen erbringen
lässt,
die für Billiglöhne arbeiten.
Dieser Abbau von sozialversicherungspflichtigen
Normalarbeitsplätzen hat aber volkswirtschaftlich
die bekannten schrecklichen Folgen. Da
aber viele Politiker einen „Tunnelblick“ haben,
ist ihnen entweder nicht bewusst oder
auch gleichgültig,
welche schädlichen Folgen für
das Gemeinwesen die „billige“ Art,
in der die von ihnen abgefragten Leistungen
erbracht werden, haben.)
Von Prinzipien getragene Überzeugungen
bestimmen Entscheidungen moderner Politiker nicht. Ihr Handeln
bezeichnen sie daher als „unideologisch“ und „pragmatisch“.
Dabei verwechseln sie ihre Unkenntnis
und Prinzipienlosigkeit mit Ideologiefreiheit.
Nur weil man die Grundlagen
seines Handeln nicht in das Bewusstsein
hebt, also intuitiv
anwendet, ist man
aber nicht ideologiefrei.
Mein Ratschlag:
Höchstes Misstrauen bei denen, die
von sich behaupten, „unideologisch“ und „pragmatisch“ zu
entscheiden. Meist handeln diese Entscheider sehr
wohl ideologisch. Ihnen sind die Grundlagen nur nicht bewusst.
Und zumeist sind
die Überzeugungen so simpel, dass man sie
nicht zu formulieren wagt.
Da die meisten Politiker
(noch) in einer durch sozialdemokratische Prinzipien geprägten
Zeit aufgewachsen sind, mischen sich bei ihnen stark vereinfachte
sozialdemokratische Prinzipien
mit den vorherrschenden neoliberalen Grundsätzen.
Das hat verhängnisvolle Folgen: Der
Hang zur „Teilprivatisierung“ (heute ÖPP
genannt) ist ein solches Produkt einer Mischung
der Ideologien:
Einerseits folgt man
der neoliberalen Privatisierungsideologie, andererseits beruhigt
man das soziale Gewissen
damit, dass die „Verantwortung
des Staates“ angeblich erhalten bleibt – auch
wenn das keineswegs der Fall ist.
In der Wirklichkeit solcher Entscheidungsprozesse
kommen dann noch weitere Elemente der „Entscheidungsfindung“ hinzu,
- insbesondere „finanzielle Zwänge“,
in denen man sich tatsächlich oder eingebildet
befindet,
- mangelnde Sachkenntnis,
- politische Irrtümer und Irrglauben,
- das Bestreben sich von drückender Verantwortung
zu befreien,
- Korruption und Vetternwirtschaft.
3.
Die Öffentlichen Berliner Wasserbetriebe waren
kein Beispiel für die neoliberale These, dass öffentliche
Betriebe ineffektiv arbeiten. Vielmehr waren sie
in jeder Hinsicht – volkswirtschaftlich
als auch betriebswirtschaftlich – ein Erfolg.
Der
Betrieb warf Gewinne ab. Er hielt die Wasserwirtschaft
Berlins auf höchstem Niveau, schuf, bzw.
ermöglichte rund
10.000 regionale Arbeitsplätze durch Aufträge
an kleine und mittlere Betriebe, die das Leitungsnetz
instand hielten
und ausbauten. Dafür haben die staatlichen
Wasserbetriebe 500.000,00 € jährlich
ausgegeben.
Überdies besaß der
Betrieb ein „Know-how“, das
ihn zu einem in aller Welt gefragten Ratgeber machte
und ein großes Entwicklungspotential darstellte,
das allerdings nur entfaltet werden konnte, wenn
man (z.B. in China) nicht als
Ausbeuter daherkam.
Es fragt sich daher, wie es kommen
konnte, dass dieser Betrieb teilprivatisiert wurde.
Als Argumente dienten:
-
Die finanzielle Notlage
Berlins erfordere, dass man das öffentliche
Vermögen Berlins mobilisiert. Das eingenommene
Geld sollte den Abbau der angeblichen staatlichen Überversorgung
Berlins sozial verträglich gestalten.
-
Der Betrieb sollte expandieren
und zum Zentrum der Wasserwirtschaft für
Osteuropa (ja, bis nach China) werden. Hier
kam dann auch das Argument zum Einsatz, dass
Private alles besser machen
und der tumbe öffentliche Betrieb nur
nicht in der Lage sei, sein Wissenspotential
zu „vermarkten“.
-
Berlin müsse seine
Investorenfreundlichkeit unter Beweis stellen
und durch ein großes Beispiel
anreizen, Investoren nach Berlin zu locken.
-
Die Verbraucherpreise
würden sinken. Private arbeiten
effektiver und würden so trotz Gewinnabschöpfung
billiger „produzieren“.
-
Schließlich blieb
man dann auch halbherzig: Der Betrieb blieb
mehrheitlich in öffentlichem Eigentum.
Die Privaten erhielten aber die Geschäftsführung
(das können
die ja angeblich besser!).
Es ist bekannt, dass nicht
ein einziges dieser Versprechen erfüllt
wurde.
Was
kam, war oft das genaue Gegenteil:
-
Das Geld ging
in den Haushalt und hat die Notlage
nicht „sozial
abgepuffert“.
-
Der Betrieb expandierte
nicht, im Gegenteil, man zog sich – durch
anmaßende Forderungen blamiert – in Schande aus dem
internationalen Geschäft zurück.
-
Die Preise stiegen enorm
und werden weiter steigen – und
zwar allein wegen der Rendite.
?
-
Kein Investor wurde durch
die Teilprivatisierung angereizt, nach Berlin
zu kommen. Die
Wasserpreise – doppelt so hoch
wie in München – schrecken eher
ab.
Hinzu traten:
-
Korruption und Vetternwirtschaft;
wie zum Beispiel die Übernahme eines Betriebs
durch die Wasserbetriebe, in dem der Fraktionsvorsitzende
der SPD als Geschäftführer
arbeitete,
und der Unterbringung eines CDU-Generalsekretärs
bei den privatisierten Wasserbetrieben, der
sich durch seinen Einsatz
für die Teilprivatisierung verdient
gemacht hatte – sonst
aber nicht mehr gebraucht wurde.
?
-
Die Unfähigkeit des
(damaligen) Senats, Verträge
abzuschließen, die verfassungsgemäß sind
und die Interessen der Kunden und des
Staates sichern.
?
-
Der dramatische Abbau von
Arbeitsplätzen, weil die Wasserbetriebe
ihre Investitionen um die Hälfte kürzten.
?
-
Der Verlust an politischer
Glaubwürdigkeit war enorm.
Die Feststellung des Berliner Verfassungsgerichts,
dass die vereinbarte Renditegarantie verfassungswidrig
sei, hat das Vertrauen in das
Handeln des Senats erschüttert.
Dass man das Urteil mit einem weiteren
Gesetz
umging, um die rechtswidrige Rendite
dennoch zu zahlen, hat unter rechtstaatlichlich
Denkenden
Verachtung und Ekel hervorgerufen.
Kurz: Der ganze Verkauf
war – und ist - ein einziges Desaster.
4.
Wer glaubt, dass dieses Lehrbeispiel, in dem alle Behaup-tungen
des Neoliberalismus eindeutig widerlegt wurden, zu einem Umdenken
Anlass gaben und geben, sieht sich getäuscht.
Das Modell des „cross-border-leasing“ hat
sich zwar nicht durchgesetzt und wurde schließlich
durch US-Gesetze faktisch unmöglich gemacht.
Dass ein so ersichtlich betrügerisches
Modell überhaupt ernsthaft in Erwägung
gezogen und teilweise umgesetzt wurde, macht
deutlich, wie verwurzelt neoliberale
Ideen in den Köpfen verschiedener Politiker
spuken.
Das neue Modell der Öffentlich-Privaten
Partnerschaft (ÖPP)
wird nachhaltig vorangetrieben. Obgleich die
Teilprivatisierung der Wasserbetriebe ein klassisches ÖPP-Modell
ist, lernt niemand daraus. Dabei kommen bei anderen ÖPP-Modellen
sogar noch Nachteile hinzu, die bei den Wasserbetrieben
nicht auftreten
können. Dass man Wasser auch in Zukunft
braucht, steht immerhin fest. Für Schulen
an bestimmen Orten und in bestimmter Ausstattung
gilt das nicht. Schülerzahlen ändern
sich ebenso wie die regionale Verteilung der
Schüler. Neue pädagogische
Konzepte erfordern oft bauliche Veränderungen.
Am klarsten äußern
sich in Berlin diejenigen, die sich ihrer Ideologie
bewusst sind, zu ihr stehen und ernsthaft
bemüht sind, das System zu optimieren:
Die Berliner FDP.
Sie hat erkannt, dass das kapitalistische System
seine unbestreitbaren Stärken nur dann entfalten kann, wenn es Konkurrenz gibt.
Monopolbetriebe sind vom Zwang, die Leistung möglichst günstig
abzugeben, befreit. Öffentliche Betriebe neigen dann dazu,
die Leistungen nicht effizient anzubieten. Für Private gilt
das Gleiche und zusätzlich kassieren sie ab.
Daher bekennt sich die Berliner FDP dazu, die
Wasserbetriebe in öffentliches Eigentum
zurückzuholen - ohne deswegen
freilich Vorreiter werden zu können und zu wollen.
5.
Der Kampf gegen den weiteren Vormarsch
des Neoliberalismus, der Staat und Demokratie unterhöhlt, muss
konkret und dennoch ideologisch geführt
werden.
Konkret, das heißt, man muss an wirklichen, praktischen
Beispielen diskutieren. Ideologisch, das heißt, man muss
die hinter dem Handeln stehende Ideologie aufzeigen, als Grund
für die Fehlentwicklung benennen - und ihr soziale Prinzipien
entgegenstellen.
Das erfordert neben der Kenntnis
der neoliberalen Ideologie den Nachweis ihres Wirkens
im konkreten Fall.
Nur so kann man Fehler benennen und das Bewusstsein - zumindest
der Eliten – dafür schärfen, dass die Summe der
Individualinteressen eben nicht ein soziales Ganzes erbringt,
sondern nur die Ausbeutung der Allgemeinheit und des Staates
bedeutet.
Die Teilprivatisierung der Berliner
Wasserbetriebe ist – wie
ich oben erläutert habe – ein besonders
gutes Beispiel.
Es bleibt aktuell, weil immer
mehr Menschen erfahren werden, dass der Kapitalismus
nicht davor zurückschreckt, auch
die Lebensgrundlagen bis zu einem Grade der Gewinnmaximierungsprinzip
zu unterwerfen, den man schon jetzt in den Entwicklungsländern
absehen kann
und der vor der Vernichtung menschlichen Lebens
nicht zurückschreckt.
Berlin, den 1.8.2006
Gerlinde Schermer
Broschüre des
Donnerstagskreises, Grundsätzliches - Nr.
12
|
Datensammlung
zur Broschüre
Die Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe
–
ein Lehrstück in Neoliberalismus
(zusammengestellt von Gerlinde Schermer, Stand 1.8.2006)
Die
Broschüre stellt – um lesbar zu bleiben – die
politischen Darstellungen in den Vordergrund. Die Beweise
für die dort aufgestellten Tatsachenbehauptungen sind
dieser Datensammlung zu entnehmen. Wer tiefer in die Problematik
der Teilprivati-sierung eindringen will, kann dies durch
die Lektüre der Broschüren des Donnerstagskreises
tun.
Daten und Fakten
Die öffentlichen Wasserbetriebe und die negative Wirkung
der Teilprivatisierung:
BWB |
Vor
der Privatisierung( 1996) |
(Nach
der Privatisierung(2005) |
Umsatzerlöse
|
1.133.000.000,00 € |
1.104.272.000,00 € |
Investitionen
|
590.700.000,00 € |
298.000.000,00 € |
Personalaufwand
|
291.500.000,00 € |
266.222.000,00 € |
Abschreibungen
|
289.600.000,00 € |
229.609.000,00 € |
Materialaufwand
|
252.800.000,00 € |
288.758.000,00 € |
Zinsen
|
86.283.000,00 € |
112.112.000,00 € |
Zahl
der Mitarbeiter |
7.087
|
5.135 |
Jahresüberschuß |
56.845.000,00 € |
84.918.000,00 € |
Trinkwasserpreis in € pro
m³
(ohne 7% Umsatzsteuer) |
1,30 € (1995) |
2,069 € (2005)
2,158 € (2006) |
Abwasserpreis in € pro
m³ |
2,27 € (1995) |
2,452 € (2005)
2,465 € (2006) |
Wasserpreis
gesamt |
3,57 € (1995) |
4,52 € (2005)
4,63 € (2006) |
Verteilung
der Gewinnanteile
Jahr
|
Gewinnanteil
Private
(auf den Anteil von 49,9 %) |
Gewinnanteil
Berlin
(auf den Anteil von 50,1 %) |
2000
|
84.090.000,00 € |
37.940.000,00 € |
2001
|
76.590.000,00 € |
0,00 € |
2002
|
78.330.000,00 € |
0,00 € |
2003
|
120.686,000,00 € |
107.600.000,00 € |
2004
|
134.005.000,00 € |
38.800.000,00 € |
2005
|
127.373.000,00 € |
35.800.000,00 € |
2006
Plan |
137.000.000,00 € |
75.000.000,00 € |
Summe
|
758.074.000,00 € |
295.140.000,00 € |
Prozentuale
Preiserhöhungen
Mit
dem 1999 vom Parlament beschlossenen Teilprivatisierungsgesetz
und dem dazugehörigen Vertrag wurden die Tarife
für
die Wasserversorgung und Entsorgung bis zum 31.12.2003
gedeckelt, d.h. es waren nur Änderungen in der
Tarifstruktur zulässig, die insgesamt jedoch
nicht zu einer höheren
Belastung aller Tarifkunden führen durften. Ab
1.1.2004 wurden dann jährlich die Preise angehoben.
1999
- 2003 |
2004
|
2005
|
2006 |
Wasserpreis
gesamt
3,73 €/ |
4,30 €/
+ 15,3% |
4,52 €/
+5,1 % |
4,63 €/
+ 2,5% |
Entwicklung des betriebsnotwendigen Kapitals
(Bemessungsgrundlage für die Rendite)
2004
|
2005
|
2006
|
2007
|
2008
|
2009 |
3,3
Mrd. € |
3,5
Mrd. € |
3,7
Mrd. € |
3,9
Mrd. € |
4,0
Mrd. € |
4,1
Mrd. € |
Die
Berechnungsgrundlage für die garantierte Rendite
steigt jährlich an, und damit auch der vertraglich vereinbarte
Gewinn für RWE und Veolia.
Die
voraussichtliche Entwicklung der durchschnittlichen Rendite
zehnjähriger
Bundesanleihen der letzten 20 Jahre (+2% garantiert)
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
2012 |
6,28%
|
6,21% |
6,19% |
6,15% |
6,11% |
6,04% |
5,88% |
5,74% |
5,64% |
5,61% |
Garantiert wurde im geheimen Konsortialvertrag die
obige Rendite plus 2 Prozent (Formel R+2) zuzüglich der Wert
der sogenannten „Effizienzsteigerungsklausel“ mit
einem (hochgerechneten) Gegenwert von 233,8 Mio.€ für
REW/Veolia).
Da
die Renditeregelung (plus 2) und die Effizenzsteigerungsklausel
vom Berliner
Verfassungsgericht für Nichtig erklärt
worden sind, wurde das Teilprivatisierungsgesetz 2003 novelliert
und inhaltlich neue Formeln gefunden, um die versprochene
Rendite dennoch zu zahlen. (Renditegarantie)
Bei
einem Monopolbetrieb bestimmt die im Wasserpreis kalkulierte
Renditezins, die Höhe des Gewinns des Betriebes.
Der
Senat von Berlin muß die Tarifanhebung genehmigen.
Bleibt die Verzinsung des betriebsnotwendigen Kapitals
hinter (r+2%) zurück, weil der Zinssatz durch den
Wirtsschaftssenator entsprechend niedriger festgesetzt
wird, so ist das Land
verpflichtet per disproportionaler Gewinnverteilung den „Nachteilsausgleich“ bei
den Investoren vorzunehmen, also auf Teile seines Gewinns
zu verzichten.
Investitionen
Im Vertrag mit RWE/ Vivendi (heute Veolia) wurde bis 2009
eine Investitionssumme von 2,55 Mrd.€ zugesagt. Was
danach kommt ist unklar!
Beschäftigte
Betriebsbedingte Kündigen sind aufgrund des „Vertrages
des Vertrauens“ bis 2014 ausgeschlossen. (Im Betrieb
wurde dennoch Personal abgebaut, die Kürzung der Instandhaltungssummen
kostet tausende Arbeitsplätze im Handwerk.)
Laufzeit des Vertrages
Der Konsortialvertrag des Landes Berlin mit den Investoren
vom 18.Juni 1999 wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen.
Er kann (angeblich) frühestens
zum 31. Dezember 2028 ordentlich gekündigt werden.
Gesetzesänderungen
Das Teilprivatisierungsgesetz Berliner Wasserbetriebe wurde
am 28. Juni 2006 durch Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses
durch ein neues Betriebegesetz „ersetzt“. Die
geheimen Verträge des Konsortialvertrages gelten weiter.
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