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14. Oktober 2022

 

 

 


 

 

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BBU-Wasserrundbrief Nr. 1193, 24. August 2022

 

Flaschenwasser hat „seine Unschuld verloren“ …

 

… kommentierte die Lebensmittelzeitung am 10. Juni 2022 den Rückgang des Absatzes von Flaschenwässern. Alleine die Top-20-Brunnen hätten „2021 rund 700 Millionen Liter Absatz verloren“. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Mineralwasser sei von 132 Liter auf 123 Liter gesunken. Das habe lt. Lebensmittelzeitung damit zu tun, dass dem Flaschenwasser sein „Nimbus des Guten und Reinen“ abhanden gekommen sei: Wasser und das Geschäft damit, hat seine Unschuld verloren“. Und das hänge wiederum zusammen, dass die Flaschenwasserkonzerne mit dem Umstieg von Glas- auf PET-Flaschen die „Zwangspfandregulierung“ aushebeln wollten. Das sei zwar erfolgreich gelungen, weil lange Jahre die 1,5 Liter-PET-Flasche nur mit einem Pfand von 19 Cent statt von 25 Cent belegt worden sei. Aber der „Furor der Plastikgegner“ hätte „trotz aller Recycling-Fortschritte in der Branche“ bei den Kunden verfangen.

Als zweiten Grund für den Rückgang des Flaschenwasserabsatzes benennt die Lebensmittelzeitung das „Erstarken der Wassersprudler“. Zudem sei „den Großkonzernen Nestlé und Danone“ noch „eine andere Gegenfront“ entstanden: Die weltweit operierenden Flaschenwasserkonzerne würden für die „Ungerechtigkeit“ verantwortlich gemacht, „dass im globalen Süden die Reichen sauberes Wasser aus Flaschen trinken, die Armen es aus verschmutzten Quellen nehmen müssen“ – und dass die Konzerne an dieser Ungerechtigkeit auch noch gut verdienen würden.

Diese Vorhaltungen sind nach Meinung der Lebensmittelzeitung zwar kompletter Unfug, sie hätten aber begonnen, in der Kundschaft auf breiterer Front zu wirken. Auch die immer wiederholten Behauptungen, dass die Flaschenwasserkonzerne den Gemeinden und den örtlichen Bauern „das Wasser abgraben würden“, haben nach Ansicht der Lebensmittelzeitung mit der Wirklichkeit wenig zu tun. Denn Böden und Grundwasser würden in den Förderregionen für Mineralwasser unter der aktuellen Trockenheit leiden – und nicht am Abpumpen von Mineralwasser. Das Tiefenwasser der Mineralbrunnen habe

„eine mehrhundertjährige Wanderung in tiefe Schichten hinter sich hat. Was unten entnommen wird, fehlt oben noch lange nicht“. Und weiter: „Trotzdem werden solche Befürchtungen zunehmend angeführt, wenn Brunnen Entnahmen erhöhen wollen, wie aktuell im Altmühltal. Der Widerspruch ist konstruiert.“

Wenn Mineralwasser aus der Tiefe nicht gefördert werden darf, würde das den oberflächennahen Grundwasservorkommen – und den dort wirtschaftenden Bauern - nicht helfen.

Mehr zur denkbar schlechten Öko- und Klimabilanz von Flaschenwasser gegenüber Trinkwasser aus der Leitung in den RUNDBR. 1191/3-4, 1178/3-4, 1169/3, 1153/1 und 1145/2.)

 


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.
Clip-Fisch 2

 
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