Der Rückgang des Flaschenwasserkonsums in den beiden Coronajahren 2021 und 2022 hatte Hoffnungen geweckt, dass die Kampagnen zur Förderung des Trinkwasserkonsums Wirkung zeigen. Das war aber wohl eine irrige Annahme. Denn jetzt hat der Flaschenwasserkonsum wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Die 157 Mineralwasserabfüller in Deutschland konnten im Jahr 2022 10,1 Milliarden Liter Flaschenwasser ausliefern. Damit sei der Absatz im Vergleich zu 2021 um 6,8 Prozent gestiegen. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt jetzt wieder bei 129,5 Litern. Im Vorjahr waren nur 121,4 Liter pro Kopf konsumiert worden.
Der Anstieg des Flaschenwasserkonsums wird vom Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) auf das „gewachsene Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung“ zurückgeführt – darüber hinaus aber auch auf den heißen Sommer 2022. Zudem hätten sich die gestiegenen Lebensmittelkosten nicht negativ auf den Konsum von Flaschenwasser ausgewirkt. „Über 20 Prozent sagen, nun mehr Mineralwasser als Leitungswasser zu trinken“, zitierte der Sparten-Nachrichtendienst getraenke-news.de am 03.02.23 den VDM.
Der Rückgang des Flaschenwasserabsatzes in den Jahren 2020 und 2021 wird in der Branche auf das fehlende Gastronomiegeschäft zurückgeführt. Da viele Restaurants wegen der Lockdowns zeitweise geschlossen hatten, war dort auch signifikant weniger Flaschenwasser serviert worden. Zusätzlich zu den 10,1 Mrd. Litern, die in Deutschland abgefüllt worden waren, sind im Jahr 2022 auch noch 1.151 Mio. Liter Flaschenwasser importiert worden. Umgekehrt konnten die deutschen Mineralwasserabfüller 380 Mio. Liter Flaschenwasser im Ausland absetzen.
(Mehr Infos zum Flaschenwasser gab es zuletzt in den RUNDBR. 1199/4, 1193/1, 1191/3-4, 1178/3-4, 1169/3, 1153/1 und 1145/2.)